Westergellersen: Kurioser Ausgang des Großen Drei-Sterne-Preises

Erschienen am 12.04.2021

Benjamin Wulschner gewann die Prüfung mit zwei Pferden und auch Robert Bruhns profitierte von einer besonderen Juryentscheidung.

Westergellersen - Die Corona-Pandemie hält auch den Reitsport nun schon mehr als 1 Jahr in Atem. Was geht und was nicht? Nicht alle Regeln sind plausibel, aber dennoch hat die überwiegend große Mehrheit Verständnis für die massiven Einschränkungen. Nur der Berufssport darf Wettkämpfe austragen, so auch der Reitsport. In Mecklenburg-Vorpommern hat es bisher nur einem Berufsreitertag am 24. Februar im Landgestüt Redefin gegeben. Dort findet am kommenden Mittwoch (14.4.) ein weiterer Turniertag dieser Art statt.

Mit der 14-jährigen Stute Bangkok Girl PP hat Benjamin Wulschner (Dahlen) die 1. Abteilung des Großen Drei-Sterne-Preises in Westergellersen gewonnen und wurde im Zwei-Sterne Championat Zweiter. © Jutta Wego

Mit der 14-jährigen Stute Bangkok Girl PP hat Benjamin Wulschner (Dahlen) die 1. Abteilung des Großen Drei-Sterne-Preises in Westergellersen gewonnen und wurde im Zwei-Sterne Championat Zweiter. © Jutta Wego

In Schleswig-Holstein und Niedersachsen gab und gibt es deutlich mehr Turniere dieser Art, an denen neben Berufsreiter auch Reiter teilnehmen können, die einem Landeskader angehören. So geschehen in den letzten Tagen in Westergellersen (Lüneburger Heide). Ein wahres Mammutturnier fand dort an fünf Tagen statt. Für 43 Prüfungen bis zur schweren Drei-Sterne-Klasse haben knapp 700 Reiter eine Flut von 3.236 Meldungen abgegeben. Alles was in Norddeutschland Rang und Namen hat war dabei. So auch einige Mecklenburger und weitere ostdeutsche Reiter, die das Geschehen in den Hauptprüfungen dominierten.

Einen ungewöhnlichen Ausgang nahm der Große Drei-Sterne-Preis. Als es unter den ersten sieben Reitern ungewöhnlich viele Fehler gab, drei wegen Crashs sogar aufgaben, wurden Distanzen zwischen den Hindernissen des Parcours überprüft und festgestellt, dass es einen groben Fehler gab, der völlig unfair für Pferde ist. Die Jury entschied daraufhin, diesen Fehler zur Schonung der Pferde zu korrigieren und die bereits gestarteten Reiter in einer eigenen Abteilung zu platzieren. Davon profitierten Benjamin Wulschner (Dahlen) und die Südafrikanerin Alexa Stais. Wulschner lieferte den bis dahin schnellsten 4-Fehler-Ritt auf Bangkok Girl PP und gewann die Abteilung, Alexa Stais hatte auf Bjerlunds Cuba ebenfalls 4 Fehler und wurde Zweite.

In beneidenswerter Form ist gegenwärtig Robert Bruhns aus Karstädt, der in Westergellersen im Großen Drei-Sterne-Preis mit Corbain Zweiter und mit DSP Granada Dritter wurde (Foto). © Jutta Wego

In beneidenswerter Form ist gegenwärtig Robert Bruhns aus Karstädt, der in Westergellersen im Großen Drei-Sterne-Preis mit Corbain Zweiter und mit DSP Granada Dritter wurde (Foto). © Jutta Wego

In der 2. Abteilung ging es mit korrigiertem Parcours dann ganz normal weiter. Acht Paare erreichten das Stechen das Benjamin Wulschner ebenfalls für sich entschied. Auf dem 11-jährigen Chaccobel vom Mecklenburger Hengst Chacco-Blue war er 1,7 Sekunden schneller als Robert Bruhns aus Karstädt, der mit DSP Corbain nicht nur Zweiter wurde, sondern sein zweites Pferd DSP Granada auch auf den 3. Platz ritt. „So etwas in einem so schweren Springen habe ich noch nicht erlebt“, sagt Benjamin Wulschner. „Meine Stute hat das extreme Distanzproblem wegen ihrer besonderen Qualität noch gut gelöst, aber andere scheiterten und so war es nur logisch, wie die Jury entschieden hat.“

14 ostdeutsche Reiter waren in Wertergellersen am Start. Mit 44 Ritten ins Preisgeld waren sie sehr erfolgreich. Es gab insgesamt acht Siegen. Robert Bruhns, der in einer beneidenswerten Form ist, kam neben seinen Erfolgen im Großen Preis in einem S-Springen auf DSP Granada P auch zu einem Sieg. Auf den Pferden DSP Corbain, DSP Granada, Gepsom Silver, Hera de Lux, Goldjumper und Zinedina ritt er insgesamt achtmal in die Platzierungen. Ebenso Benjamin Wulschner, der neben seinen beiden Siegen im Großen Preis im Zwei-Sterne Championat mit Bangkok Girl PP auf den 2. Platz ritt. Einen 2. Platz gab es auf Campino Royal auch im Barrierenspringen Klasse S, den er sich mit Lisa Naujoks aus dem Reitstall von Robert Bruhns teilte, die im Sattel von Geppatie saß. Es gab für Wulschner einen weiteren 2. Platz in einem S*-Springen auf Campino Royal und zwei Silberschleifen (2. Platz) auf Klasse Deer (M*) und Nachwuchspferd Con Corde (L). Benjamin Wulschner war damit der erfolgreichste Reiter in Westergellersen.

Aus Löbnitz war auch Manuel Prause am Start, Schwiegersohn des ehemaligen DDR-Kaderreiters Egbert Arndt. Er trug in den M-Springen auf Final Message PS und Lomex mit zwei Siegen zu den Erfolgen der ostdeutschen Reiter bei und wurde zweimal mit Nachwuchspferd Baracuda MVS Z in Klasse L platziert. Er war mit Teamkollegin Luisa Geppert am Start, die sich in Klasse L auf Caipirinha S und Carla L drei Platzierungsschleifen holte. Aus Schönebeck reiste Christoph Kauert nach Westergellersen und gewann auf Eldorada ein M-Springen. Auf For Sucsess und Chacandro war er dreimal in Klasse S erfolgreich.

Zu einem Sieg in Klasse L auf Cool Girl kam auch Christoph Maack (Kirch Mummendorf), der sich mit C’est la Vie Charlie ein weiteres Mal vorn platzierte. Seine Teamkollegen Jenny Kammholz ritt die Stute Quintura in Klasse L und M zweimal auf den 2. Platz. Eine weitere Siegerin in Westergellersen ist Nachwuchsreiterin Paula Nagel (Gadebusch) die auf Carmen ein M-Springen für Nachwuchsreiter gewann und zuvor in Klasse L Zweite wurde. Christin Wascher (Redefin) war mit Quincy und Queen Waltraud in zwei S-Springen für Damen erfolgreich. Auch Mutter Dr. Martina und Tochter Justine Reemtsma (Groß Walmstorf) ritten in Westergellersen und kamen auf Better Luck (L) und Caiser Cash (M*) zu je einer Platzierung. Jens Heine (Leipzig) mit Chabalou, Chaboffi und Colt, sowie Melanie Hutter (Dahlen) mit Contento komplettierten das gute Abschneiden der ostdeutschen Reiter mit vier bzw. zwei Platzierungen. (fw)

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