Der Pferdesport in Mecklenburg-Vorpommern im Corona-Jahr

Erschienen am 04.12.2020
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Die dramatischen Rückgänge, Absagen und Einbrüche, die auf allen Gebieten des sportlich kulturellen Lebens in der Pandemie zu verzeichnen waren, haben auch auf den Pferdesport voll durchgeschlagen.

Ein sehr engagiertes Organisationsteam hat der RFV Blowatz, der unter Leitung von Ingo Meißner (Mitte mit Sohn Ole) und Hans-Joachim Lenschow (2.v.r.) auch im Corona-Jahr 2020 sein Traditionsturnier mit Dressur- und Springprüfungen bis Klasse S an zwei Wochenenden im Juli ausgetragen hat. Foto: Jutta Wego

Ein sehr engagiertes Organisationsteam hat der RFV Blowatz, der unter Leitung von Ingo Meißner (Mitte mit Sohn Ole) und Hans-Joachim Lenschow (2.v.r.) auch im Corona-Jahr 2020 sein Traditionsturnier mit Dressur- und Springprüfungen bis Klasse S an zwei Wochenenden im Juli ausgetragen hat. Foto: Jutta Wego

Dabei fing das Pferdesportjahr hoffnungsvoll an. Erfolgreiche Starts Ende 2019 außerhalb des Landes, das internationale Auftaktturnier im Januar in Neustadt (Dosse) und in der Folge das Weltcupturnier in Leipzig, bei denen MV-Reiter sehr erfolgreich waren und der traditionelle Trip von André Thieme (Plau) nach Florida, ließen nicht ahnen, dass es Mitte März abrupt vorbei ist.

Nach vier Events in Mecklenburg-Vorpommern waren die Reiter Mitte März schon fast auf dem Weg zur Hallenlandesmeisterschaft nach Redefin. Dann überschlugen sich die Meldungen, weil sich um uns herum Corona Infektionen wie ein Lauffeuer ausbreiteten. Die Hallenlandesmeisterschaft wurde gestoppt und auch André Thieme hatte Mühe, noch geradeso einen Flug zu erwischen, um sich und seine Pferde aus den USA wieder nach Hause zu bringen - aus dem erhofften 1-Millionen-Dollar Grand Prix in Ocala wurde nichts.

Benjamin Wulschner (Kastanienhof Cramon) war 2020 der mit Abstand erfolgreichste MV-Reiter. Foto: Jutta Wego

Benjamin Wulschner (Kastanienhof Cramon) war 2020 der mit Abstand erfolgreichste MV-Reiter. Foto: Jutta Wego

In der Folge vielen 39 Reitturniere allein in MV aus. Ende Mai wagten sich wieder einige Veranstalter aus der Deckung und im Juli sah es fast so aus, als liefe alles wieder fast normal, wenn auch mit besonderen Hygieneauflagen. So kamen von den 110 geplanten LPO-Turnieren im Land wenigsten noch 52 zur Austragung. Ab November war dann wieder Schluss und auch die Vorfreude auf ein neues Hallenevent vom 11. bis 13. Dezember in Redefin, als Ersatz für die vielen Ausfälle, verblasste aufgrund der zweiten Infektionswelle.

Unterm Strich bleibt festzustellen, dass 53 Prozent der geplanten Turniere nach den Regeln der Leistungsprüfungsordnung (LPO) in diesem Jahr ausgefallen sind. Das schlägt sich natürlich auch massiv in weiteren statistischen Zahlen nieder. So auch in der Zahl erfolgreicher Reiter, sowie deren Platzierungen, Siege und Ranglistenpunkte, anhand denen sie am Ende eines Jahres nach Altersklassen und Disziplinen rangiert werden.

Anzahl erfolgreicher Reiter sank um 32 Prozent

Konnten im Vorjahr 881 Pferdesportler registriert werden, die mindestens einmal in den Platzierungslisten von LPO-Turnieren auftauchen, sind es diesmal nur 602. Ein Rückgang von 32 Prozent. Nimmt man das Boom-Jahr 2016 mit 952 erfolgreichen Reitern, beträgt der Rückgang sogar 37 Prozent. Im Vorjahr wurden insgesamt 11.772 Platzierungen registriert, darunter 1.760 Siege. 2020 sind es nur 6.263 Platzierungen (-47%), darunter 852 Siege (-52%). 82 Reiter waren 2019 in der schweren Klasse S mit 1.114 Platzierungen erfolgreich. Diesmal sind es 62 Reiter (-24%) mit 661 Platzierungen (-41%).

Zahlen, die schon etwas deprimierend sind, wenn man bedenkt, dass es insgesamt nicht weniger Pferdesportler gibt, die sich um die Pflege, Versorgung und das Training ihrer vierbeinigen Sportpartner kümmern, und die Kosten somit weiterlaufen. Reitschulen und Reitställe die Reitunterricht und touristische Aktivitäten anbieten sind da noch gar nicht eingerechnet. Diese trifft der Stillstand besonders hart. Der Fahrsport ruhte im Corona-Jahr völlig.

Benjamin Wulschner mit überragender Erfolgsbilanz

Benjamin Wulschner mit Chaccobel. Foto: Jutta Wego

Benjamin Wulschner mit Chaccobel. Foto: Jutta Wego

Schaut man auf die Rangierung der Reiter, die nach Ranglistenpunkten erfolgt, so sieht man an der Spitze die bekannten Namen, über die wir auch in diesem Jahr in zahlreichen Beiträgen berichten konnten. Ranglistenpunkte bekommen die Reiter für jede einzelne Platzierung. Dazu ist von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ein Punkteschlüssel entwickelt worden, der den Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Prüfung, deren Bedeutung und die Anzahl der Teilnehmer in einer Prüfung berücksichtigt. Die Punktespanne reicht von 1 Punkt ab 6. Platz in der Einsteigerklasse E bis zu 16.500 für einen Olympiasieg.

An der Spitze liegt in diesem Jahr, sowohl über alle Disziplinen als auch in seiner Spezialdisziplin Springen, Benjamin Wulschner vom Kastanienhof Cramon. Der Sohn des Nationenpreisreiters Holger Wulschner, mit Trainingsquartier im sächsischen

André Thieme mit Crazy Girl, Plau am See (links), Jörg Möller, Garlitz mit  Casado (rechts). Fotos: Jutta Wego

André Thieme mit Crazy Girl, Plau am See (links), Jörg Möller, Garlitz mit  Casado (rechts). Fotos: Jutta Wego

Dahlen, hatte trotz der vielen Turnierabsagen ein überragendes Jahr und war schier unglaublich erfolgreich. Bei 37 verschiedenen Turnieren brachte er es mit 59 unterschiedlichen Pferden auf 342 Platzierungen, darunter 102 Siege. Dabei wuchs sein Punktekonto auf 80.857. Sein Lieblingsturnierort war das bayerische Reitsportzentrum Rieden-Kreuth, wo er allein bei neun Turnieren an den Start ging. 271 seiner Platzierungen entstanden allein in den Klassen M und S.

Um sich ein besseres Bild seiner Leistungen und seinem enormen Fleiß machen zu können, muss man die Gesamtrangierung innerhalb der FN berücksichtigen. Unter 20.197 erfolgreichen Springreitern liegt der 31-Jährige auf Rang 7. Vor ihm nur 6 Reiter, die Bundestrainer Otto Becker in Championaten und großen internationalen Events einsetzt. An der Spitze liegt Marcus Ehning (Borken), fünfmaliger Mannschaftsgoldmedaillengewinner bei Welt- und Europachampionaten.

Christoph Maack (Kirch-Mummendorf mit Dyleen (links), Alexander Nilsson (Wessin) mit Galant van de Koelaar (rechts).

Christoph Maack (Kirch-Mummendorf mit Dyleen (links), Alexander Nilsson (Wessin) mit Galant van de Koelaar (rechts).

Vorjahressieger André Thieme nimmt diesmal mit 69.092 Punkten den 2. Platz ein. Diese Punktzahl, die er mit 14 verschiedenen Pferden in 120 Platzierungen (darunter 13 Siege) zusammengeritten hat, bringt den 45-Jährigen FN-weit unter die TOP-TEN auf den 10. Platz. Die hohe Punktzahl, trotz bedeutend geringerer Platzierungen und Siege gegenüber Wulschner, deutet darauf hin, dass er diese in bedeutenden Prüfungen erzielte. Die Erfolge bei seiner Florida-Tournee spielen dabei die entscheidende Rolle. Seine bedeutendsten Erfolge waren der Sieg in einem Drei-Sterne-Springen in Ocala und zwei dritte Plätze am gleichen Ort in Vier-Sterne-Springen.

Jahrelang hat Benjamins Vater Holger Wulschner den Spitzenplatz nach Ranglistenpunkten eingenommen. Diesmal, obwohl nur noch sehr sporadisch unterwegs, ist er mit 34.065 Punkten Dritter. Die meisten Punkte sammelte er auf seiner Tournee zum Jahreswechsel im arabischen Raum, wo der Pferdesport einen ungeahnten Boom erfährt. Seine größten Erfolge waren der 2. Platz im Großen Drei-Sterne-Preis von Sharjah (UAE) und der 4. Platz im Nationenpreis von Abu Dhabi (UAE).

Hendrik Greve (Gadebusch) mit Amira (links), Tessa Leni Thillmann mit 3Q Qadira (rechts). Fotos: Jutta Wego

Hendrik Greve (Gadebusch) mit Amira (links), Tessa Leni Thillmann mit 3Q Qadira (rechts). Fotos: Jutta Wego

Ein besonders fleißiger Arbeiter unter dem Sattel ist auch Jörg Möller. Der 50-jährige Garlitzer liegt mit 23.429 Punkten auf dem 4. Platz. Und dass, obwohl ihn mehrfach Unfälle im Sattel ausgebremst haben. Mit 24 Pferden hat der Familienvater, der mit seinem Bruder Holger einen Zucht- und Ausbildungsstell betreibt, 178 Platzierungen angesammelt, darunter 24 Siege. 103 seiner Platzierungen entstammen den Klasse M und S. Zu seinen bedeutendsten Erfolgen gehören der Sieg im Zwei-Sterne-Springen von Westergellersen und der 3. Platz im Großen Preis von Berlin.

Auf Rang 5 führt Christoph Lanske (Dersekow) ein Quartett von Reitern an, die ebenfalls eine fünfstellige Punktzahl haben. 13.101 sind es für den 30-Jährigen, der in Wendorf bei Grimmen einen Reitstall betreibt. Es folgen Philipp Makowei (Gadebusch), 12.145 Pkt., Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) 11.713 Pkt. und Thomas Kleis (Schloss Wendorf), 11.696 Pkt.

Insgesamt 464 Reiter die Mitglied in einem Reitverein von Mecklenburg-Vorpommern sind, hatten 2020 Springerfolge. Sie brachten es auf 5.300 Platzierungen, darunter 699 Siege, kommen auf 430.889 Punkte und haben zusammen 529.033 Euro gewonnen. 2019 waren es bei 640 Reitern 9.281 Platzierungen und 1.245 Siege. 669.530 Ranglistenpunkte stand 2019 eine Gewinnsumme von 786.787 Euro gegenüber.

Libuse Mencke bei den Dressurreitern erneut in Führung

Libuse Mencke (Ganschow) mit Syrio. Foto: Jutta Wego

Libuse Mencke (Ganschow) mit Syrio. Foto: Jutta Wego

Die Dressurreiter haben gegenüber den Springreitern schon seit Jahren deutlich weniger Startmöglichkeiten. Die Turnierabsagen in diesem Jahr verstärkten das nochmal deutlich. Nur noch 170 Reiter die im Dressurviereck aktiv sind, weisen 2020 Erfolge auf. Sie bringen es mit 746 Platzierungen (127 Siege) auf 40.603 Punkte und haben 27.060 Euro gewonnen. 2019 waren es 283 erfolgreiche Reiter (+40%), die mit 1.737 Platzierungen (332 Siege) 73.386 Punkte sammelten und 59.424 Euro gewannen.

Im vorigen Jahr hat sich die Tschechin Libuse Mencke vom Gestüt Ganschow erstmals an die Spitze des Dressur-Rankings gesetzt. Das konnte sie in diesem Jahr mit deutlichem Vorsprung wiederholen. Mit 37 Platzierungen, darunter 12 Siege, bringt es die Ehefrau von René Mencke auf 10.945 Punkte. Damit gehört sie FN-weit auf Rang 78 zu den Top-100 der

Ronald Lüders (Güstrow) mit Royal Rubiniro (links), Pia Wischerath (Groß Nemerow) mit Darth Vader (rechts).

Ronald Lüders (Güstrow) mit Royal Rubiniro (links), Pia Wischerath (Groß Nemerow) mit Darth Vader (rechts).

15.064 erfolgreichen Dressurreiter. Zwei Grand Prix de Dressage-Siege (höchste Prüfungen im internationalen Dressursport) in ihrem Heimatland im Juni auf dem Ganschower Gestütspferd Syrio gehören zu ihren bedeutendsten Erfolgen.

Auf Rang 2 taucht in diesem Jahr mit Pia Wischerath erstmals ein neuer Name auf, die aus Westfalen nach MV gekommen ist und in Groß Nemerow für den Zucht- und Dressurstall Wiegert reitet. Mit 19 Platzierungen (darunter 2 Siege), 14 in den Klassen M und S, kommt die 26-Jährige auf 7.623 Punkte. Drei zweite Plätze in Drei-Sterne Prüfungen mit Science Fiction OLD waren ihre größten Erfolge.

Caroline Lass (Wöpkendorf) mit Feliciano (links), Larissa Bohnstedt (Plau) mit Konstantini (rechts). Fotos: Jutta Wego

Caroline Lass (Wöpkendorf) mit Feliciano (links), Larissa Bohnstedt (Plau) mit Konstantini (rechts). Fotos: Jutta Wego

Ein Déjà-vu erlebte der langjährige Spitzenreiter im Dressur-Ranking und 13-facher Landesmeister Ronald Lüders (RV Güstrow) durch die Corona-Pandemie. Nur an vier Turnieren in Groß Viegeln und Güstrow nahm der 55-Jährige in diesem Jahr teil. Dementsprechend dünn ist seine Erfolgsbilanz mit 2.524 Punkten, die er mit 19 Platzierungen (9 Siege) auf insgesamt 7 Pferden zusammengeritten hat. Drei Siege gab es in Groß Viegeln in einer Intermediaire I und in zwei Prix St. Georg-Prüfungen mit Royal Rubiniro, seine bedeutendsten Erfolge in diesem Jahr.

Malin Hanse-Hotopp löst Andreas Brandt an der Spitze der Vielseitigkeitsreiter ab

Die „Buschreiter“, wie sie sich selbst gern bezeichnen, waren immer eine recht kleine Schar. Ein Phänomen, das auch in anderen Landesverbänden zutrifft. 47 Reiter konnten in diesem Jahr mit Erfolgen registriert werden. Sie kamen (nur in Gelände- und Vielseitigkeits- bzw. Kombinierten-Prüfungen mit Gelände) mit 205 Platzierungen (darunter 24 Siege) auf 6.383 Ranglistenpunkte und haben dabei 7.382 Euro gewonnen. Im vorigen Jahr waren es auch nur 50 Reiter. Diese haben mit 306 Platzierungen (55 Siege) 12.223 Punkte gesammelt und 13.591 Euro gewonnen. Ein klares Zeichen dafür, dass auch diese Klientel an Reitern nur wenige Startmöglichkeiten hatte.

Malin Hansen-Hotopp (Gransebieth) mit Madmoiselle Schnabel (links), Andreas Brandt (Neuendorf) mit Esra B (rechts).

Malin Hansen-Hotopp (Gransebieth) mit Madmoiselle Schnabel (links), Andreas Brandt (Neuendorf) mit Esra B (rechts).

An die Spitze des Rankings hat sich in diesem Jahr Malin Hansen-Hotopp aus Gransebieth bei Grimmen gesetzt. Die 43-Jährige, die einst aus Schleswig-Holstein nach MV kam und bereits Europameisterin der jungen Reiter in der Vielseitigkeit war, betreibt in Gransebieth eine Pferdepension und bildet seit vielen Jahren Vielseitigkeitspferde aus. Mit 1.785 Punkten, mit sechs Platzierungen in den Klassen M und S erzielt, liegt sie FN-weit unter 1.645 erfolgreichen „Buschreitern“ auf Rang 25. Vier ihrer sechs Platzierungen stammen von internationalen Prüfungen in Baborowko und Stregom (Polen).

Jahrelang war Andreas Brandt (Neuendorf) die Nummer 1 unter den Vielseitigkeitsreitern in MV. In diesem Jahr ist er mit 1.556 Punkten Zweiter geworden. Dass er diese mit der recht hohen Zahl von 41 Platzierungen (7 Siege) zusammengeritten hat, zeigt, dass der 47-Jährige vorwiegend in Aufbauprüfungen (Geländepferdeprüfungen) erfolgreich war, was auch die Zahl von 10 Pferde verdeutlicht, die er platzieren konnte. Der 2. Platz in einer Zwei-Sterne Vielseitigkeit in Liepe (Brandenburg) mit Esra B gehört zu seinen bedeutendsten Erfolgen.

Emma Kümmel (Darßer RV) mit Monte Revellino B (links), Jona Denkewitz (Neuendorf) mit Clärchen Carrera (rechts).

Emma Kümmel (Darßer RV) mit Monte Revellino B (links), Jona Denkewitz (Neuendorf) mit Clärchen Carrera (rechts).

Zu den erfahrensten „Buschreitern“ gehört Philipp Riedesel. Der 59-Jährige, der einst aus Hessen auf die Insel Rügen nach Altkamp kam, ist leidenschaftlicher Geländereiter, der auch seine Kinder Ludwig, Amelie, Annabelle und Marie-Caroline mit dem Pferdevirus infizierte, die ebenfalls Busch reiten oder geritten haben. Auch er musste in diesem Jahr wegen der wenigen „Buschturniere“ deutlich kürzer treten, liegt mit 682 Punkten und sechs Platzierungen (1 Sieg) aber dennoch auf dem 3. Platz. Auch er war zweimal in Stregom erfolgreich und hatte auf dem 6. Platz in einer Drei-Sterne-Prüfung mit Charismo seinen bedeutendsten Erfolg.

Aufstrebende Nachwuchsreiter sind die Hoffnungsträger

Ein Blick auf den Reiternachwuchs zeigt, dass man um die Zukunft des Pferdesports in Mecklenburg-Vorpommern nicht besorgt sein muss. Wenn die Pandemie vorbei ist, werden sie weiter in den Vordergrund rücken.

Lilli Plath (Poel) mit Zinedine D (links), Christin Wascher (Redefin) mit Quinci H (rechts). Fotos: Jutta Wego

Lilli Plath (Poel) mit Zinedine D (links), Christin Wascher (Redefin) mit Quinci H (rechts). Fotos: Jutta Wego

U14 Children

Da ist ein 14-jähriger Hendrik Greve aus Rodenwalde, wo seine Familie eine große Milchviehanlage betreibt und ihn sowie seinen älteren Bruder Johann reiterlich besonders fördern. Hendrik bringt es auf 53 Platzierungen, darunter 12 Siege (3 in M-Springen) und führt mit 1.160 Ranglistenpunkte die Liste der Ü14 Children an.

Gerade erst 12 Jahre alt geworden und damit die Jüngste unter den starken Nachwuchsreitern, ist Emma Wiktor (Trent/Rügen), die schon mit 9 Jahren erfolgreich war und als Springreiterin diesmal mit 871 Punkten den 2. Platz bei den Ü14 Children einnimmt. Neun ihrer 34 Platzierungen (7 Siege) hat sie in Klasse M erzielt. Ihr spektakulärer Sieg im Finalspringen der Children bei den Deutschen Meisterschaften in Riesenbeck ist noch in guter Erinnerung. Auch in Cramon konnte sie ein M-Springen gewinnen.

Antonia Kurp (Kloster Wulfshagen) mit Cypres Two (links), Stella Baranowski (Wöpkendorf) mit Goldkind (rechts).

Antonia Kurp (Kloster Wulfshagen) mit Cypres Two (links), Stella Baranowski (Wöpkendorf) mit Goldkind (rechts).

Bei den Children auf Rang 4 und erfolgreichste Ponyreiterin ist Larissa Bohnstedt (14), die für den RFV Plau am See reitet. Mit Ihrem Pony Konstantini kommt sie mit 19 Platzierungen (4 Siege) auf 364 Punkte. 12 Platzierungen gab es allein in Klasse L. Mit Betty Bünning (14), Greifswald (330 Pkt./12 Platz./4 Siege), Antonia Kurp (14), Kloster Wulfshagen (255 Pkt./10 Platz./2 Siege) und Letizia Brandt (14) Eldena (250 Pkt./12 Platz./1 Sieg) folgen drei weitere Dressurreiterinnen im Ranking der Children. 48 junge Reiter bis 14 Jahre weisen 2020 Turniererfolge auf.

U16 Ponyreiter

Nur 33 Ü16 Ponyreiter haben in diesem Jahr LPO-Turniererfolgen. 2019 waren es 47 und 2018 sogar 65. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Ponysport nach Jahren des Anstiegs gegenwärtig eine Rezession erfährt. Die erfolgreichsten drei Ponyreiter kommen alle aus der Dressur. Der führenden Larissa Bohnstedt folgt Betty Bünning (beide schon bei den U14 Reitern erwähnt). Auf Rang 3 liegt in ihrem letzten Ponyjahr Stella Baranowski (16) Wöpkendorf), die es mit ihrem Pony Goldkind mit 14 Platzierungen (2 Siege), alle in Klasse L, auf 327 Punkte bringt. Emma Wiktor größtenteils schon im Großpferdebereich aktiv, ist auch bei den Ponyreitern noch vorn dabei und nimmt in diesem Jahr mit den 11 Erfolgen (4 Siege) auf ihrem Ponys Darwin und 201 Punkten den 4. Platz ein.

U18 Junioren

Johann Greve (Gadebusch) mit Caressina (links), Paula Nagel (Gadebusch mit Lady Ellen (rechts). Fotos: Jutta Wego

Johann Greve (Gadebusch) mit Caressina (links), Paula Nagel (Gadebusch mit Lady Ellen (rechts). Fotos: Jutta Wego

166 U18 Junioren waren in diesem Jahr erfolgreich. Sie brachten es mit 1.305 Platzierungen (158 Siege) auf 25.765 Ranglistenpunkte. Im vorigen Jahr gab es 230 erfolgreiche U18 Junioren die es mit 2.525 Platzierungen (348 Siege) auf 45.911 Punkte brachten. 275 Platzierungen entstammten 2019 den Klassen M und S.

Die Spitzenposition nimmt in diesem Jahr die 15-jährige Tessa Leni Thillmann aus Rastow ein, die für den RFV Gadebusch reitet. Dem Bundeskader der Children entwachsen, kommt sie mit 32 Platzierungen, alle in Klasse M und S, (2 Siege), die zumeist aus Konkurrenzen mit Reitern aller Altersklassen entstammen, auf 2.845 Punkte. Fünfmal war das Talent schon in S-Springen erfolgreich. Unter allen Springreitern in MV nimmt sie den 21. Platz ein. Zwei Platzierungen beim internationalen Turnier in Zduchovice (Tschechien) waren ihre bedeutendsten Erfolge.

Die führende des Vorjahres, Lilli Plath (Poel), nimmt in diesem Jahr mit 1.780 Punkten den 2. Platz ein. Die 18-Jährige, seit vier Jahren eine der erfolgreichsten Nachwuchsreiterinnen in MV, weist 26 Platzierungen auf, darunter 2 Siege. 17 Mal ging sie in Klasse M, viermal in Klasse S mit auf die Ehrenrunden. S-Platzierungen gab es für sie mit dem gekörten Hengst Zidane D beim Weltcupturnier in Leipzig und in Hof Redentin.

Betty Bünning (Greifswald) mit Bonaparte (links), Leticia Brandt (Eldena) mit Fortissimo (rechts). Fotos: Jutta Wego

Betty Bünning (Greifswald) mit Bonaparte (links), Leticia Brandt (Eldena) mit Fortissimo (rechts). Fotos: Jutta Wego

Auf dem 3. Platz bei den U18 Junioren folgt Dressurreiterin Caroline Lass aus Tempel, die für die RSG Wöpkendorf reitet. Mit 11 Platzierungen (4 Siege), alle in Klasse M, bringt es die 18-Jährige auf 1.643 Ranglistenpunkte. Drei M-Siege, zwei bei der Landesmeisterschaft in Groß Viegeln, einer beim internationalen Nachwuchsreiterturnier in Zakrzow (Polen) mit Feliciano und Quinto sind ihre schönsten Erfolge.

Die Gadebuscherin Springreiterin Paula Nagel gehört auf Rang 4 zum Quartett der Besten U18 Junioren. Die 16-Jährige bringt es mit 33 Platzierungen (1 Sieg) auf 1.177 Punkte. 15 Mal war sie in Klasse M erfolgreich. Ihr schönster Erfolg ist der Sieg im M-Stilspringen mit der Stute Carmen in Crivitz.

U25 Nachwuchsreiter

Die offizielle Altersklasse der Jungen Reiter geht gemäß LPO zwar nur bis 21 Jahre. Wir werten seit 2019 aber die Nachwuchsreiter bis 25 Jahre gesondert aus, zumal es zunehmend Serie für U25 Reiter gibt. In diesem Jahr gab es 145 Reiter dieser Altersklasse in MV mit Turniererfolgen. Sie bringen es mit 1.249 Platzierungen (133 Siege) auf 64.750 Ranglistenpunkte. Im vorigen Jahr waren 190 Reiter erfolgreich und brachten es mit 1.930 Platzierungen (231 Siege) auf 97.837 Punkte.

Eindeutiger Spitzenreiter ist Christoph Maack (Kirch-Mummendorf). Der 21-jährige, der sich nach seinem Studium mit einem Ausbildungsstell selbstständig gemacht hat, liegt mit 11.713 Punkten, die ihn unter den gesamten Springreitern an 7. Stelle sieht, deutlich vor seinen Altersklassenkonkurrenten. Der Zweite 2018 beim „Preis der Besten“ und Vize-Europameister im deutschen Team, weist 55 Platzierungen auf (9 Siege) und hat allein 26 S-Erfolge. Der 2. Platz im vergangenen Dezember beim Zwei-Sterne S-Springen in Aachen war sein bedeutendster Erfolg. Hinzu kommen vier weitere Platzierungen in Zwei- und Drei-Sterne Springen, sowie die S-Siege in Dersekow und Gadebusch.

Emelie Bürenheide (Güstrow) mit Quintus (links), Emely Range, Wöpkendorf mit Dasy S (rechts). Fotos: Jutta Wego

Emelie Bürenheide (Güstrow) mit Quintus (links), Emely Range, Wöpkendorf mit Dasy S (rechts). Fotos: Jutta Wego

Sein Bruder Hendrik führt die Liste der Ü14 Children an. Johann Greve nimmt mit 7.946 Punkten bei den U25 Reitern den 2. Platz ein. Der 19-Jährige, der wie Hendrik für Gadebusch reitet, bereitet sich nach dem Abitur mit einer Ausbildung auf einem Hof in Schleswig-Holstein auf die Nachfolge des Betriebes seiner Eltern in Rodenwalde vor. 51 Mal konnte er sich platzieren (39 Mal in den Klassen M und S) und führte 3 Springen als Sieger an. Ein S-Sieg in Harsum (Niedersachsen) und drei Platzierungen in Zwei- und Drei-Sterne-Springen sind seine wertvollsten Erfolge.

Mit dem Schweden Alexander Nilsson gibt es einen neuen Reiter in MV, der im Gestüt Lewitz arbeitet, bisher in Niedersachsen ritt und jetzt für den RFV Wessin unterwegs ist. Mit 5.607 Punkten, die ihm 52 Platzierungen (11 Siege) bescherten, nimmt er bei den U25 Reitern den 3. Platz ein. 40 seiner Platzierungen entstammen den Klassen M und S. Sein größter Erfolg ist ein S-Sieg im Februar dieses Jahres in Negernbötel.

Nur einige Punkte weniger (5.589) hat Christin Wascher (Redefin), die damit zum Spitzenquartett ihrer Altersklasse gehört. 17 ihrer 23 Platzierungen hat die 22-Jährige in Klasse S erzielt. Drei Platzierungen in Zwei-Sterne S-Springen (Pasewalk und Hof Redentin) sind in diesem Jahr ihre besten Erfolge.

Die anhängenden Rangierungstabellen geben weitere Auskunft. (Franz Wego)

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