HLP: Topbesetzte Sportprüfung Dressur in Verden

Erschienen am 09.03.2020

Escamillo und Fusionist erzielen die besten Ergebnisse in ihrer Altersklasse

Warendorf (fn-press). In Verden ist die dritte Sportprüfung für gekörte Hengste zu Ende gegangen. 17 fünfjährige und 16 vierjährige Dressurhengste stellten sich in der Niedersachsenhalle in Verden dem Urteil der Bewertungskommission inklusive Fremdreiter. Bei den Fünfjährigen gab es drei Hengste, die mit einer "sehr guten" Endnote die Prüfung beendeten und bei den Fünfjährigen waren gleich zwei ganz dicht dran an der "9". 

Ausschließlich Noten im „sehr guten“ Bereich gab es für den Hengst Escamillo (v. Escolar – Rohdiamant). Bereits unter seiner eigenen Reiterin Helen Langehanenberg, die ihn seit Januar unter dem Sattel hat, wusste er durch eine „schöne, harmonische und leichtfüßige“ Vorstellung zu gefallen. Im abschließenden Fremdreitertest korrigierte die Bewertungskommission die Noten in Schritt und Rittigkeit sogar noch nach oben. Für Galopp, Rittigkeit und Perspektive als Dressurpferd vergaben die Juroren gemeinsam mit Fremdreiter Philipp Hess jeweils eine 9,5. Für den Trab gab es die 9,3, für den Schritt eine glatte 9. Dies bedeutete eine gewichtete dressurbetonte Endnote von 9,36 für den dunkelbraunen Hengst – das in diesem Jahr bislang beste Ergebnis eines Dressurhengstes in der Sportprüfung. Gezogen wurde Escamillo von Carolin Langhorst aus Ratingen. Prämienhengst seiner Körung in Verden 2017, war Escamillo zunächst auf Station Schult in Hünxe stationiert, in diesem Jahr soll nun seine sportliche Förderung im Vordergrund stehen.

Mit einer 9,24 beendete der Hannoveraner Dancier Gold (v. Dancier – Weltmeyer) die Sportprüfung ebenfalls mit einem sehr guten Endergebnis. Vorgestellt wurde es von Simone Pearce für das Gestüt Sprehe. Der Rapphengst, ein Vollbruder des in Gestüt Bonhomme stationieren Delorean, gefiel vor allem durch seinen elastischen, kraftvollen und dynamischen Trab. „Viel Präsenz auf dem Viereck“, attestierte Disziplinexperte Wolfgang Egbers dem Rappen, den die Bewertungskommission in puncto Rittigkeit und Gesamteindruck noch einen Hauch besser einschätzten als Escamillo (jeweils 9,6). Etwas Abstriche machten die Juroren für den Schritt (8,5), der Galopp wurde dagegen ebenfalls als „Sehr gut“ (9,0) bewertet. Dancier Gold stammt aus der Zucht von Georg Struebing aus Vienenburg.

Und auch dem letzten Kandidaten der fünfjährigen Hengste gelang es, ein sehr gutes Gesamtbild abzuliefern. Der noch namenlose Sohn des Dream Boy aus niederländischer Zucht, ein „sehr moderner, typvollen Sporthengst, gefiel nicht nur im Trab (9,2), sondern vor allem in der Rittigkeit. „Sensibel, motivierbar und gleich rückführbar und wieder zur Ruhe kommend“ gab Kommentator Reinhard Richenhagen den Eindruck von Fremdreiter Philipp Hess wieder. Dafür gab es eine glatte 10. Zusammen mit einer 9,5 für die Perspektive, sowie eine 8,4 für den Galopp und eine 8,2 im Schritt errechnete sich eine gewichtete Endnote von 9,09. Der dunkelbraune Hengst, der gerade erst in Münster seine erste Sportprüfung mit Endnote von 8,25 beendet hatte, befindet sich im Besitz von Lövsta Stuteri in Schweden und wurde von der Schwedin Jessica Lynn Thomas vorgestellt.

Vierjährige Hengste
Auch bei den vierjährigen Hengsten lohnte es sich, bis zuletzt vor Ort oder am Bildschirm zu bleiben. Hier war es der letzte Starter der am Ende das beste Ergebnis für sich verbuchen konnte: Fusionist, ein brauner Hannoveraner Hengst von Franklin – Ehrentanz, der auch namentlich für die noch recht junge Kooperation zwischen der Hengststation Pape und dem Landgestüt Celle steht. Besonders gut gefiel der Bewertungskommission an dem langbeinigen, energisch und dynamisch abfußenden Hengst der Trab (9,5), aber auch die Rittigkeit und die zuletzt sehr gute Anlehnung. Diese sowie die Perspektive des Hengstes wurden jeweils mit einer glatten 9 bewertet. Fast sehr gut fiel auch die Note für den Galopp aus (8,7) und für den stets taktsicheren Schritt gab es die 8,2. Das ergab eine gewichtete Endnote von 8,88 für den aus der Zucht von Ludwig Fischer aus Bärnau stammenden Hengst, der in Verden von Greta Heemsoth vorgestellt wurde.

Nur eine Nuance dahinter beendete der zweitletzte Hengst des Tages seine Sportprüfung. Bon Vivaldi (v. Benicio – Vivaldi), Bronzemedaillengewinner der Bundeschampionate 2019, kam auf ein gewichtetes Endergebnis von 8,84. Für den schwungvollen, bereits gut ausbalancierten Trab aus einer aktiver Hinterhand vergab die Bewertungskommission eine glatte 9, ebenso für die Rittigkeit. Beinahe sehr gut (jeweils 8,8) bewerteten die Experten auch den Schritt und den Gesamteindruck des braunen Westfalen. Für den energisch durchspringenden Galopp gab es eine 8,5. Bon Vivaldi stammt aus der Zucht von Thomas Sieverding (Schöppingen), ist auf der Hengststation Ahlers in Hatten stationiert und wurde von Eike Bewerungen vorgestellt.

Mit etwas Abstand das drittbeste Ergebnis – eine gewichtete Endnote von 8,55 – erzielte der von Beatrice Buchwald vorgestellte, leichtfüßige Oldenburger Laudate Dominum (v. Lord Leatherdale – Fürst Fugger) von der Hengststation Hoffrogge. Ein „Pferd mit Esprit“ sagte Disziplinexperte Wolfgang Egbers und Richter Reinhard Richenhagen prophezeite dem „sehr kooperativen“ Hengst (Rittigkeit 8,8) eine positive Perspektive (8,7). Gezogen wurden Laudate Dominum von der Zuchtgemeinschaft Gick und Meiners aus Garrel. 

Die nächste Sportprüfung findet vom 13. bis 15. März wieder in Verden statt, dieses Mal sind die springbetonten Hengste an der Reihe. Eine Auflistung der angemeldeten Teilnehmer gibt es hier, Kataloge und Zeiteinteilung  unter www.hengstleistungspruefung.de (Laufende Prüfungen). Hb

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