Das Pferdsportjahr 2019 im Focus: Rangierung der erfolgreichen Reiter, Fahrer und Vereine

Erschienen am 13.11.2019
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Der Reit- und Fahrverein Plau am See führt in diesem Jahr, vorwiegend durch die Erfolge von André Thieme, das Ranking der 175 Vereine im Land an, die im zurückliegenden Jahr Erfolge in LPO-Prüfungen hatten. André Thieme ist der erfolgreichsten Springreiter des Jahres, Dressurreiterin Libuse Mencke (Ganschow) hat ihre Führung vom letzten Jahr behauptet, ebenso Andreas Brandt (Neuendorf) in der Vielseitigkeit. Bei den Fahrern liegt Mario Schildt (Nieköhr) vorn. Leticia Brandt (Eldena), Lilli Plath (Poel) und Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) sind die erfolgreichsten Nachwuchsreiter.

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Ein erfolgreiches Sportjahr liegt wieder hinter den Reitern und Fahrern aus Mecklenburg-Vorpommern. Nachstehend einige Analysen und im Anhang die Rankingtabellen in der einzelnen Disziplinen, Altersklasse, Vereinen und Kreisen. Fotos: Jutta Wego

Ein erfolgreiches Sportjahr liegt wieder hinter den Reitern und Fahrern aus Mecklenburg-Vorpommern. Nachstehend einige Analysen und im Anhang die Rankingtabellen in der einzelnen Disziplinen, Altersklasse, Vereinen und Kreisen. Fotos: Jutta Wego

Der Rückgang an erfolgreichen Pferdesportlern, der 2018 zu den Vorjahren besonders hoch war (-40) konnte 2019 gemindert werden. Von 884 sank die Zahl der erfolgreichen Reiter und Fahren diesmal nur um drei auf 881. Erfreulich ist, dass die Zahl der Pferdesportler mit S-Erfolgen wieder über 80 auf insgesamt 82 gestiegen ist. Daraus resultiert auch eine Steigerung an S-Platzierungen. Dagegen ist der Mittelbau in Klasse L von 3.250 Platzierungen im Vorjahr auf 2.985 gesunken. Die Jahresgewinnsumme ging von 924.560 Euro im Vorjahr auf 879.558 Euro zurück (-5%).

Rückgänge in einigen Positionen deuteten sich bereits im Verlauf des Jahres an, weil auch die Zahl der Nennungen und Starts bei Turnieren im eigenen Land rückläufig waren. Allerdings ist eine deutliche Belebung an erfolgreichen Starts außerhalb von MV zu verzeichnen, die das Minus fast kompensieren. Für den Verband sind die Rückgänge an Turnieren und Starts dennoch problematisch, weil damit die Einnahmen aus der LK-Abgabe sinken, was wiederum bedeutet, dass Förderprojekte für 2020 möglicherweise weiter gekürzt werden müssen.

André Thieme hat den RFV Plau am See an die Spitze katapultiert

Ein Blick auf die Vereine macht einmal mehr deutlich, dass einzelne Reiter das Ranglistenpunkteaufkommen eines Vereins wesentlich beeinflussen. 175 Vereine im Land hatten 2019 erfolgreiche Pferdesportler in LPO-Prüfungen. Im Jahr zuvor waren es noch 181 und 2016 sogar 194 Vereine. Das ist ein Rückgang um 10%. Es sind unsere Spitzenspringreiter die bei einer Rangierung nach Ranglistenpunkten (RLP) die Reihenfolge ganz wesentlich beeinflussen. So hat in diesem Jahr der RFV Plau am See, für den André Thieme jetzt reitet, mit 95.295 RLP die Spitze im Vereinsranking eingenommen. Davon kommen allein 90.362 Punkte von Thieme. Insgesamt werden für den Verein 10 erfolgreiche Sportler registriert. Dicht dahinter folgt der Kastanienhof Cramon mit 93.686 RLP von denen Benjamin Wulschner, der auch nach der Verlegung seines Trainingsdomizils nach Dahlen bei Leipzig weiter für den Verein reitet, allein 86.630 Punkte mitbringt. Der Verein hat 13 erfolgreiche Reiter die es insgesamt auf 741 Platzierungen bringen (165 Siege). Auch diese Zahlen sind überwiegend von Benjamin Wulschner erbracht worden, denn auch bei den S-Erfolgen liegt Cramon mit 145 Schleifen deutlich an der Spitze.

Rang 3 nimmt der PSV Polzow ein, der die hohe Zahl an 21 erfolgreichen Reitern aufweist. Die Punktzahl ist mit 44.271 aber nicht mal halb so hoch wie bei den beiden führenden Vereinen. An M-Erfolgen reichen sie mit 207 aber ganz dich an den Kastanienhof Cramon heran, dessen Reiter es auf 222 M-Platzierungen brachten. Es folgt der RFV Lübtheen-Garlitz mit 10 Erfolgsreitern, die es auf 42.414 RLP bringen, überwiegend von Jörg Möller erbracht. Auf Rang 5 liegt der RC Passin, für den Holger Wulschner reitet (37.151 RLP, 18 Reiter). Rang 6 nimmt mit 20 Erfolgsreitern der RSV Dersekow ein für den Christoph Lanske unterwegs ist (35.428 RLP). Der bisher führende RFV Gadebusch, der seit Jahren die meisten Erfolgsreiter hat (diesmal 30), nimmt diesmal mit 29.583 RLP Rang 9 ein, hinter der PSA Schloss Wendorf (30.224 RLP), für die Thomas Kleis jetzt reitet, weil er in Gadebusch ausgeschieden ist. Danach folgen der RV Hofgut Redentiner Mühle (26.318 RLP/9 Reiter), RFV Landgestüt Redefin (22.355/17), RSV Kirch-Mummendorf (19810/9), RV Güstrow (18.049/18), RFV Trent (13.635/6) und der RSV Zierow (12.855/12).

Das Kreisranking führt der Pferdesportler des Pferdesportbundes Ludwigs-Lust Parchim mit 133 erfolgreichen Sportlern und 242.531 RLP an. Gefolgt vom Kreis-Pferdesport-Verband Mecklenburgische Seenplatte (125 Sportler/131.387). Die meisten erfolgreichen Pferdesportler (175) hat der Pferdesportbund Landkreis Rostock.

Ein Blick auf die Disziplinen

André Thieme vom RFV Plau am See  führt mit 90.362 RLP das Ranking der Springreiter 2019 in Mecklenburg-Vorpommern an. Foto: Jutta Wego

André Thieme vom RFV Plau am See  führt mit 90.362 RLP das Ranking der Springreiter 2019 in Mecklenburg-Vorpommern an. Foto: Jutta Wego

Die Zahl der erfolgreichen Springreiter ist von 700 im Jahre 2016 im Vorjahr auf 634 gesunken, nun aber wieder leicht gestiegen auf 640. Angeführt wird das diesjährige Ranking von zwei Reitern, denen die Nächsten erst mit großem Abstand folgen. Erstmals hat Spitzenreiter André Thieme (Plau am See) die 90.000 Punkte-Marke überschritten und liegt mit 90.362 RLP deutschlandweit auf Rang 17. Mit 13 verschiedenen Pferden kommt er auf 145 Platzierungen, darunter 23 Siege. 100 seiner Platzierungen stammen allein aus der Klasse S. Seine bedeutendsten Erfolge sind der Sieg im Falsterbo-Derby (Schweden) und die Siege in den Drei-Sterne-Springen in Chemnitz und Werder/Havel. Sportliche Höhepunkte waren für ihn auch die Zwei-Sterne-Siege in Dersekow, Messe-Berlin und in Leszno/Polen.

Immer dicht auf den Fersen war ihm im Jahresverlauf Benjamin Wulschner (Cramon), der es auf 86.630 RLP brachte. Diese sammelte er mit einer Riesenzahl von 368 Platzierungen, darunter 121 Siege. 145 Mal ging er in S-Springen mit auf die Ehrenrunden. Seine größten Erfolge waren der 5. Platz beim Hamburger Springderby, sowie der Sieg und 2. Platz in den Drei-Sterne-Springen in Pirmasens und Küps. Hinzu kommen 7 Siege in den Zwei-Sterne Springen von Wiener Neustadt, Donaueschingen, Pirmasens, Hamburg, Oberfrauendorf, Grevenbroich und Villach/Österreich. Er hat seine Erfolge mit der unglaublich hohen Zahl von 46 verschiedenen Pferden erzielt. FN-weit liegt er hinter André Thieme im Ranking der deutschen Springreiter auf dem 18. Platz.

Mit großem Abstand folgt sein Vater Holger Wulschner (Passin) der diesmal „nur“ auf 33.866 RLP kommt. Das Präsidiumsmitglied der Deutschen FN hat 38 verschiedene Pferde 72-mal platziert (38-mal in Klasse S) und führte neunmal die Ehrenrunden als Sieger an. Der Sieg im Drei-Sterne-Springen von Braunschweig im März mit BSC Cha Cha Cha ist sein bedeutendster Erfolg des Jahres. Christoph Lanske (Dersekow) ist in diesem Jahr in die Top-FIFE aufgestiegen und liegt mit 32.039 RLP auf dem 4. Platz. 24 verschiedene Pferde konnte er 167 Mal platzieren, 61 Mal in Klasse S. Der 30-Jährige verzeichnet 41 Siege. Der 2. und 7. Platz bei Drei-Sterne-Springen in Braunschweig und Delingsdorf sind seine wertvollsten Erfolge. Auch der Sieg im Großen Preis von Timmendorf/Poel gehört dazu. In die TOP-FIFE ist auf den letzten Metern auch die aktuelle Landesmeisterin Denise Svensson (Neu Benthen) aufgestiegen, die für den RFV Crivitz reitet. Sie hat damit Jörg Möller (Garlitz) auf Rang 6 verwiesen, der es auf 31.062 RLP bringt (212 Platzierungen/31 Siege, der lange vor ihr lag. Für Denise sind es 31.690 RLP geworden, die sie mit 15 verschiedenen Pferden bei 132 Platzierungen (16 Siege) angesammelt hat. Ihr bedeutendster Erfolg ist neben dem Gewinn der Landesmeisterschaft der Sieg im Großen Drei-Sterne-Preis von Mühlengeez und der 2. Platz im letzten Herbst in Chemnitz. Etwas den Anschluss an die besten Fünf hat Thomas Kleis (Schloss Wendorf) verloren, der das Ranking im vorigen Jahr anführte. Diesmal liegt er nach seinem Wechsel von Gadebusch nach Wendorf mit 29.207 RLP (137 Platzierungen/14 Siege) auf dem 7. Platz.

Erfolgreichste Dressurreiterin mit 10.524 RLP ist wie schon 2018 Libuse Mencke vom Gestüt Ganschow. Foto: Jutta Wego

Erfolgreichste Dressurreiterin mit 10.524 RLP ist wie schon 2018 Libuse Mencke vom Gestüt Ganschow. Foto: Jutta Wego

Bei den Dressurreitern ist die Decke, vor allem im Spitzenbereich, nach wie vor sehr dünn. 283 Reiter (Vorjahr 296) sind mit LPO-Erfolgen registriert. Das sind 39 weniger als 2017 (-9%). Das Ronald Lüders (Güstrow) und Libuse Mencke (Ganschow) ganz nah beieinander liegen, darüber haben wir schon an anderer Stelle berichtet. Wie im Vorjahr hat Libuse Mencke dabei mit 10.524 RLP ganz knapp die Nase vorn. Dabei haben wir auch drei internationale Erfolge eingerechnet, die sie in ihrem Heimatland Tschechien und Polen mit Syrio erzielte, die bei der FN leider nicht registriert sind, weil sie keinen deutschen Pass hat. Neun verschiedene Pferde konnte Libuse 40 Mal platzieren und führte viermal die Ehrenrunden als Siegerin an. Ihre größten Erfolge waren die Platzierung im Spezial in Hamburg und der 3. Platz in Redefin mit Syrio, den sie darüber hinaus zum erfolgreichsten Mecklenburger Dressurpferd ritt.

10.332 RLP weist das Erfolgskonto von Serien-Landesmeister Ronald Lüders auf, der die Führung damit nur um 182 Punkte verfehlte. Auch er hat neun verschiedene Pferde zu Erfolgen geritten und diese 50 Mal platziert (die Hälfte davon in Basis- und Aufbauprüfungen), darunter 21 Siege. Acht seiner Siege resultieren aus S-Dressuren, darunter mit Salsa Queen auch der Sieg bei der Landesmeisterschaft in Redefin in der Intermediaire I. Erstmals gehörte Ronald Lüders in diesem Jahr zur Körkommission bei den 29. Mecklenburger Körtagen im Landgestüt Redefin.

In der weiteren Rangfolge bei den Dressurreitern folgen Ralf Voß aus Ritzerow (7.494 RLP/38 Platzierungen, 9 Siege), Pia Laus-Schneider aus Klockenhagen (3.748/8/0), Anne Räder aus Rostock (3.365/24/2), Susanne Voß aus Laage (2.645/26/10), Angelika Elsholz aus Zierow (1.960/7/1), Christina Thieme aus Redefin (1.881/8/1) und Andrea Elsholz aus Zierow (1.878/37/7).

Der Gelände- und Vielseitigkeitssport hat sich bei uns an der Basis eigentlich gut entwickelt. Was sich aber nicht im LPO-Bereich niederschlägt. Viele Aktivitäten und Erfolge finden im Wettbewerbsbereich der Turniereinsteiger statt, die bei der FN und somit auch in unseren Auswertungen, nicht erfasst werden. Waren es 2017 noch 71 erfolgreiche Reiter in LPO-Prüfungen, so registrieren wir in diesem Jahr nur noch 50 (-30%). Das ist bedenklich!

Andreas Brandt aus Neuendorf ist 2019, wie in den Vorjahren auch, wieder erfolgreichster "Buschreiter". Foto: Jutta Wego

Andreas Brandt aus Neuendorf ist 2019, wie in den Vorjahren auch, wieder erfolgreichster "Buschreiter". Foto: Jutta Wego

An der Spitze liegt, wie in den zurückliegenden Jahren auch, Andreas Brandt (Neuendorf), der als Berufsreiter eine Vielzahl Erfolge in Geländepferdeprüfungen aufweist. Im vorigen Jahr 14, ist die Zahl seiner erfolgreichen Pferde in diesem Bereich 2019 auf 9 zurückgegangen. Das hat seine RLP von 3.708 (2018) auf jetzt 3.004 geschmälert. Der 46-Jährige kommt auf 65 Platzierungen in Vielseitigkeits- und Geländeprüfungen und hat 12 Prüfungen gewonnen. Zu seinen bedeutenden Erfolgen gehören der Sieg in der L-Vielseitigkeit von Arneburg, sowie die Platzierung im Drei-Sterne CIC in Stregom/Polen und in den Zwei-Sterne-Prüfungen von Sopot/Polen.

Nicht viel nach steht ihm Malin Hansen-Hotopp aus Gransebieth bei Grimmen. Auf 4 Pferden brachte sie es mit 14 Platzierungen (1 Sieg) auf 2.822 RLP. Auch sie hat ihre bedeutendsten Erfolge in Polen mit Platzierungen in den Vier- und Drei-Sterne CCI von Sopot und Baborowko, sowie in Sahrendorf erzielt. In Löwenberg gewann sie mit Quidditch K einen Stilgeländeritt Klasse. Im Ranking der Vielseitigkeitsreiter folgen Philipp Riedesel aus Putbus/Rügen (875/16/6), Katharina Donst aus Strietfeld (763/9/1), Landesmeisterin Janette Kalis aus Gremmelin (575/13/7) und Emma Kümmel aus Grimmen (430/6/1).

Mario Schildt aus Nieköhr löst mit 6.963 RLP Anje Krüger (Katzow) an der Spitze der Fahrer ab. Foto: Jutta Wego

Mario Schildt aus Nieköhr löst mit 6.963 RLP Anje Krüger (Katzow) an der Spitze der Fahrer ab. Foto: Jutta Wego

Auch bei den Fahrern hält zahlenmäßig der Abwärtstrend an, wenn auch nur um jeweils einen Fahrer in den letzten drei Jahren. 49 erfolgreiche Fahrer bedeuten gegenüber 2016 aber einen Rückgang um 21 Prozent. Wir hatten auch schon Jahre mit 80 erfolgreichen Fahrern, die sind längst Geschichte.

Gleichwohl gibt es an der Spitze ausgesprochen engagierte Fahrer. Vor allem in der Reitergilde Katzow hat der Fahrsport hohe Priorität und ist die absolute Hochburg im Land. Mit 8 erfolgreichen Fahrern ist gegenüber dem Vorjahr sogar noch einer hinzugekommen. In diesem Jahr hatte der Verein den schmerzlichen Verlust seines Nestors Norbert Labahn zu verkraften, was sich hoffentlich nicht auf die zukünftigen Aktivitäten niederschlägt.

An der Spitze des Rankings liegt jedoch nicht Anja Krüger (Katzow) wie im Vorjahr. Diesmal hat sich mit neuen Pferden im Vierspänner Mario Schildt (Nieköhr) wieder an die Spitze geschoben, wenn auch ganz knapp. Der 41-Jährige brachte es mit 24 Platzierungen (10 davon in Klasse S) auf 6.963 RLP. 13 Prüfungen konnte der Vater von Michele und Marvin Schildt gewinnen, die in diesem Jahr auch in den Fahrsport eingestiegen und in LPO-Prüfungen erfolgreich wareen. Die S-Siege in den Kombinierten Prüfungen von Bad Segeberg und Klappschau, sowie 8 weitere in den Teilprüfungen, sind 2019 die größten Erfolge von Mario Schildt.

Nur 141 RLP weniger (6.822) hat in diesem Jahr die 36-jährige Anja Krüger. Ganz den Ponys verschrieben, weist sie mit ihren zwei Zweispänner Gespannen 39 Platzierungen auf (Vorjahr 58), zwei in der Klasse S. 15 Prüfungen konnte sie gewinnen. Kombi-Siege in Klasse M in Dargun, Wohlesbostel, zu Hause in Katzow, Bollewick und Klein Marzehns sind ihre bedeutendsten Erfolge. Auch der 2. Platz in der S-Dressur von Klappschau gehört dazu. Im weiteren Ranking folgen Rüdiger Schulz aus Neuhof/Poel (5.025/18/8), Tobias Kriemann aus Katzow (4.302/28/8), Christian Hornung-Petit aus Woldegk (3.753/22/6), Felix Dallmann aus Friedland (2.566/15/1) und Hans-Georg Schröder aus Anklam (2.397/12/8).

Erfolge mit jungen Pferden und die Rankings im Nachwuchsbereich

Benjamin Wulschner (Cramon) ist mit 2.303 RLP in den Basis- und Aufbauprüfungen (Springpferdeprüfungen) das 4. Jahr in Folge erfolgreichster Reiter. Foto: Jutta Wego

Benjamin Wulschner (Cramon) ist mit 2.303 RLP in den Basis- und Aufbauprüfungen (Springpferdeprüfungen) das 4. Jahr in Folge erfolgreichster Reiter. Foto: Jutta Wego

Ein Blick auf die Basis- und Aufbauprüfungen gibt ebenfalls interessante Erkenntnisse. Hier finden sie die Reiter mit ihren Erfolgen rangiert, die sie nur in diesen Jungpferdeprüfungen erzielt haben. Das Ranking gibt Auskunft darüber wie aktiv (und erfolgreich), vor allem Berufsreiter bei der Ausbildung junger Pferde sind. Ganz wichtig für Züchter, die auf Reiter angewiesen sind, die ihre jungen Pferde ausbilden.

Wie schon seit drei Jahren, nimmt auch diesmal wieder Benjamin Wulschner die Spitzenposition ein. 2.303 seiner 86.630 RLP erzielte der 30-Jährige mit 78 Platzierungen (13 Siege) nur in diesem Bereich. Auf den 2. Platz schob sich in diesem Jahr der ebenfalls 30-jährige Christoph Lanske aus Wendorf bei Grimmen, der nach wie vor für seinen Heimatverein Dersekow reitet. Mit 51 Platzierungen (14 Siege) sammelte der Vierte im Ranking der MV-Springreiter 1.690 RLP. Ihm folgt der Rüganer Hannes Prehl, der im vorigen Jahr Platz 2 einnahm. Der Sohn von Ulrich Prehl vom gleichnamigen Pferdehof in Altkamp (gerade mit einem gekörten Hengst von den 29. Mecklenburger Körtagen aus Redefin zurückgekehrt), bringt es mit 79 Platzierungen (16 Siege) auf 1.547 RLP. Insgesamt stehen 6.841 RLP auf seinem Habenkonto. Für seine Spitzenposition trifft genau das zuvor gesagte zu. Wenn man Hannes Prehl auf dem Abreitplatz beobachtet, spürt man, dass sich die Pferde wohl fühlen unter ihm. Ein „Händchen“, wie man so sagt, dass nicht jeder Reiter hat. Das sehen auch die Züchter, die ihm gern Pferde zur Ausbildung geben. Auf den weiteren Plätzen folgen Richard Robinson, Kl. Nienhagen 1.532/47/19), Thomas Kleis, Schloss Wendorf (1.292/44/8), Paul Wiktor, Trent/Poel (1.117/56/9) und Philipp Makowei, Gadebusch (1.035/42/5).

Die 13-jährige Dressurreiterin Letizia Brandt (Eldena) führt mit 685 RLP auf ihrem Schimmelpony Carlchen-P die Rangliste der Ponyreiter an. Foto: Jutta Wego

Die 13-jährige Dressurreiterin Letizia Brandt (Eldena) führt mit 685 RLP auf ihrem Schimmelpony Carlchen-P die Rangliste der Ponyreiter an. Foto: Jutta Wego

Beim Reiternachwuchs sieht es 2019 sehr gemischt aus. Konnte in den letzten beiden Jahren von einem Anstieg erfolgreicher Ponyreiter (U16) berichtet werden, so ist die Zahl von 65 im Vorjahr, 2019 leider auf 47 zurückgegangen und hat damit wieder das niedrige Niveau von 2016 (46 erfolgreiche Ponyreiter) erreicht. Dabei gibt es einen Anstieg von jungen Reitern im Alter bis 16 Jahre. Viele beginnen ihre sportliche Karriere aber gleich mit Großpferden. Beim Blick auf die Rangliste stellt man fest, dass die besten 17 Ponyreiter alles Mädchen sind. Erst auf Rang 18 folgt mit Max Johann Horn (Klützer Winkel) ein junger Mann aus der Fehmaraner Rüder-Dynastie.

Erfolgreichste Ponyreiter war 2019 die 13-jährige Dressurreiterin Letizia Brandt (Eldena). 30 Mal konnte sie sich mit ihrem Schimmelpony Carlchen-P platzieren, feierte 7 Siege und brachte es dabei auf 685 RLP. Wie schon im Vorjahr, nimmt die 15-jährige Stella Baranowski (Wöpkendorf) auch 2019 den 2. Platz ein. Die Tochter von Birca Roos kommt mit dem bewegungsstarken Pony Goldkind auf 27 Platzierungen und hat unter allen Ponyreitern die meisten Siege, 11 an der Zahl. 413 RLP stehen für sie zu Buche. Auch über die Erfolge von Emma Wiktor (Schwester von Paul Wiktor), die gerade erst (18.11.) elf Jahre geworden ist, konnten wir mehrfach berichten. 32 Mal ging das Supertalent im Springen mit auf die Ehrenrunden und führte sie mit Darwin 8 Mal als Siegerin an. Damit kommt sie als Dritte im Ponyranking auf 362 RLP. Beste in der Vielseitigkeit unter den Ponyreitern war 2019 Annelie Kühl. Die 14-Jährige (Brodersdorf), die für die RSG Wöpkendorf reitet, konnte sich 33 Mal mit ihren Ponys Dingo und Chelsea platzieren, gewann 6 Prüfungen und sammelte dabei 342 RLP.

Überlegene Reiterin in der Altersklasse U18 war 2019 Landesmeisterin Lilli Plath (Poel) mit 5.193 RLP. Foto: Jutta Wego

Überlegene Reiterin in der Altersklasse U18 war 2019 Landesmeisterin Lilli Plath (Poel) mit 5.193 RLP. Foto: Jutta Wego

Bei den Junioren bis 18 Jahre (U18) gibt es mit Lilli Plath (Poel) eine „Überfliegerin“. Mit 5.193 RLP hat die 17-Jährige fast doppelt so viele Punkte gesammelt, wie der Zweite, Johann Greve (Gadebusch). Schon mit acht S-Platzierungen dekoriert, bringt Lilli Plath es auf 50 Platzierungen, darunter 8 Siege. Ihre Auftritte bei der Landesmeisterschaft, wo sie Titelträgerin ihrer Altersklasse wurde, waren stilistisch brillant. Der S-Sieg im Januar in Neustadt-Dosse und ein 2. Platz in Blowatz waren ihre größten sportlichen Erfolge. Der 18-jährige Johann Greve war bereits im vorigen Jahr Zweiter. Mit 2.841 RLP nimmt er auch diesmal diese Position ein. Auf sein Konto gehen 51 Platzierungen (1 Sieg). In Klasse S konnte er sich dreimal platzieren. Auf Rang 3 folgt die 14-jährige Vize-Europameisterin im Deutschen Children-Team, Tessa Leni Thillmann (Gadebusch). Mit 33 Platzierungen (3 Siege) brachte sie es auf 2.378 RLP. Trotz ihres jungen Alters stammen schon 27 Platzierungen aus Klasse M und bereits 2 aus Klasse S. 2019 gab es 230 erfolgreiche U18 Reiter nach 224 im Jahre 2018. Die U16 Reiter mit ihren Ponyergebnisse sind darin eingerechnet.

Bei den U25 Reitern dominiert wie im Vorjahr der 20-jährige Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) mit 16.452 RLP. Foto: Jutta Wego

Bei den U25 Reitern dominiert wie im Vorjahr der 20-jährige Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) mit 16.452 RLP. Foto: Jutta Wego

Die Liste der U25 Nachwuchsreiter führt, wie im Vorjahr, Christoph Maack (Kirch-Mummendorf) deutlich an. Zwar sind seine Punkte aus dem Vorjahr (21.102) erheblich zurückgegangen. Mit 16.452 RLP in diesem Jahr , gehört der 20-Jährige dennoch zu den TOP-TEN unter allen Springreitern in MV und nimmt Rang 9 ein. 76 Preisschleifen hat er gesammelt, darunter 10 goldene für Siege. 43 Platzierungen holte er allein in Klasse S. Die meisten Punkte (850) gab es bei seiner Platzierung im Drei-Sterne-Springen bei den Deutschen Meisterschaften in Zeiskam. Vier S-Springen konnte er im Verlauf des Jahres gewinnen. Seine Dauerkonkurrentin im eigenen Land ist die 21-jährige Christin Wascher (Redefin). Sie erreicht mit 9.188 RLP aber nur gut die Hälfte der Punkte von Christoph Maack. Von ihren 37 Platzierungen (4 Siege) hat sie 34 in Klasse S und M erzielt. Auf Rang 3 (nach 4 im Vorjahr) ist Florian Villwock aus Tempel in diesem Jahr mit 6.033 RLP gestiegen, der für die RSG Wöpkendorf reitet. Er brachte es auch 80 Platzierungen (10 Siege), 53 in den Klassen M und S. 190 erfolgreiche U25-Reiter haben wir in diesem Jahr registriert, nach 182 im Vorjahr. (Franz Wego)

(alle Ergebnisse und Rangierungen finden Sie in den angehängten 12 Tabellen)

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