Franz Kellner ist gestorben

Erschienen am 25.03.2019

Im Juli vorigen Jahres hat er noch im Kreis seiner Familie und Freunde seinen 80. Geburtstag gefeiert. In der Nacht vom 22. auf den 23. März dieses Jahres ist Franz Kellner gestorben. Ein Jahr nachdem seine Ehefrau Katharina mit 74 Jahren gestorben ist.

In der Pferdeszene gehörte Franz Kellner zu denen, die sich rastlos für den Sport und für den eigenen Reitverein einsetzen. Ohne Franz Kellner hätte es möglicherweise den Reitverein Güstrow nicht mehr gegeben, dem er viele Jahre als Vorsitzender leitete. Wenn sich der Vielseitigkeitsbegeisterte etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er es auch durch und ließ dabei seine westfälischen Wurzeln deutlich erkennen.

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Franz Kellner im Alter von 65 Jahren. Am 22. März ist er im Alter von 80 Jahren gestorben. Foto: Jutta Wego

Mit dem Reitsport begann Franz Kellner zu Beginn der 1950er Jahre. Da die Familie auf dem Hof in Jarmen zunächst nur Kaltblutpferde hatte, fuhr er mit dem Rad nach Güstrow zum Reitstützpunkt am Spaldingsplatz um dort zu reiten. Später schaffte die Familie Warmblutpferde an und Franz Kellner verlegte seine reitsportlichen Tätigkeiten, die sich früh auf die Vielseitigkeit konzentrierten, nach Laage. Eines seiner erfolgreichsten Pferde aus damaliger Zeit war der Mecklenburger Wallach Formatus.

"Als sich abzeichnete wohin die Landwirtschaft steuert und das Bauerntum keine Chance hatte sich privat weiterzuentwickeln, habe ich mich über einen Zeitraum von 10 Jahren im Fernstudium vom Fachschulabschluss bis zum Diplomlandwirt beruflich weitergebildet", sagte Franz Kellner bei der Geburtstagsrede über seine Entwicklung. Das öffnete ihm die Tür für seine späteren Tätigkeiten rund um die Landwirtschaft. Lange war er als Verbindungsmann zu den Landwirtschaftsbetrieben in der Molkerei Güstrow tätig. Nach 1990 baute er, zunächst zusammen mit seinem Sohn, der jetzt einen großen Schweinebetrieb in Jarmen führt, einen Viehhandel auf, bis ihn seine Gesundheit zur Aufgabe zwang.

Seine Frau Katharina heiratete er 1969. Mit ihr ließ er sich auf einem großen Grundstück in Güstrow im Langendammschen Weg nieder, wo er auch Pferde hielt. Die Zwei bekamen drei Kinder und "mein ganzer Stolz sind meine acht Enkel" sagt er beim Geburtstag. Der Verlust seiner "Kati" schmerzte ihn sehr und mit seine Gesundheit wurde es danach immer problematischer.

Als die Familie in Güstrow war, drängte man Franz Kellner die Leitung der Pferdesportorganisation zu übernehmen. Von 1980 bis Mitte der 2000er Jahre war er Vorsitzender der Sektion Pferdesport, dem jetzigen Reitverein Güstrow. Auch sportlich hat sich Franz Kellner entwickelt, war zu DDR-Zeiten Kreis- und Schweriner Bezirksmeister und nahm erfolgreich an DDR-Meisterschaften im Vielseitigkeitsreiten teil. Dass sich seine Tochter Marianne (46), eine diplomierte Zahnmedizinerin, als Kind auch vom Pferdevirus anstecken ließ, war zusätzliche Motivation für den Jubilar. In letzter Zeit begleitete im Rollstuhl auch seine Enkel Emelie (14) und Helene (9), die ebenfalls Vielseitigkeit reiten.

Durch die Aktivitäten von Franz Kellner, in Verbindung mit Birgit und Erich Manski, hat sich der Pferdesport in Güstrow, der sein Zentrum am Sonnenplatz hat, besonders gut entwickelt. Es war die Hartnäckigkeit von Kellner, der den Behörden auf die Füße trat bis sie die entsprechenden Genehmigungen für Bauaktivitäten erteilten. Der Turnierplatz, auf dem schon in den 1960er Jahren DDR-Meisterschaften stattfanden, wurde gesichert, eine neue Reithalle und ein Pferdestalles mit 28 Boxen gebaut. Franz Kellner hat sich gegen Widerstände der Kommunalbehörden und Pessimisten im eigenen Verein durchgesetzt. Dafür gebührt ihm großer Respekt. Für seine Verdienste um den Pferdesport wurde er 2003 vom Landesverband mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Die große Pferdefamilie in Mecklenburg-Vorpommern verliert in Franz Kellner einen seiner herausragenden Persönlichkeiten. (Franz Wego)

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