Karin Lüdke wird 75

Erschienen am 07.03.2019

Demmin und das Umfeld gehörten von Jugend an zu ihrem pferdesportlichen Wirkungskreis. Das Einmaleins des Reitens erlernte sie einst bei Franz Pernack.

Karin Lüdke gehört quasi zum Urgestein des Pferdesports im Norden der Republik. Am 13. März feiert die gefragte Turnierrichterin und in ihrem Verein vielbeschäftigte Frau ihren 75. Geburtstag.

In Jarmen wurde Karin Lüdke, die zwei ältere Geschwister hat, 1944 als Tochter einer Kaufmannsfamilie geboren. Zum Pferdesport kam sie durch ihre ältere Schwester Erika Haack, die den Pferdesportlern der Region vor allem durch ihre frühere Meldestellentätigkeit bekannt war. Die Schwester war eine aktive Reiterin und nahm Karin oft zum Training mit. Aber erst mit 15 Jahren stieg sie selbst aufs Pferd.

Karin Lüdke lebt von Jugend an für den Pferdesport. Am 13. März wird sie 75 Jahre alt. Foto: Jutta WegoKarin Lüdke lebt von Jugend an für den Pferdesport. Am 13. März wird sie 75 Jahre alt. Foto: Jutta Wego

Nach Schulabschluss absolvierte Karin Lüdke eine Lehre zur Krankenpflegerin im Kreiskrankenhaus Demmin und holte gleichzeitig ihre Fachschulreife mit Teilabitur nach. Es folgte von 1961 bis 1963 ein Fachschulbesuch mit Abschluss als Medizinisch-Technische Laborassistentin. 48 Jahre (1958-2006) ihres Lebens hat sie beruflich im Kreiskrankenhaus Demmin verbracht. Im Alter von 20 Jahren heiratete sie Gerhard Lüdke, ein erfolgreicher Dressurreiter, den sie beim Pferdesport in Demmin kennenlernte und der inzwischen leider schon verstorben ist. Sohn Martin konnte sich nicht mit Pferdesport anfreunden. Er ist Taucher geworden.

Pferdesportlich war Karin Lüdke im Reitstützpunkt Demmin aktiv, der auf dem Anwesen des Goldschmiedes Hans Plog - mit dem unvergessenen Achat selbst DDR-Meister der Dressur gewesen - sein Domizil hatte. Franz Pernack war ihr erster Ausbilder, später folgte Gerhard Lüdke und von Beginn ihrer reiterlichen Laufbahn an ritt sie Dressur, die in Demmin auf hohem Niveau betrieben wurde. Karin Lüdke ritt bis zur Klasse S und wurde 1972 auf Faschingsbraut Fünfte bei den DDR-Meisterschaften in Gröditz. Ihre Erfolgspferde waren Fanny, Faschingsbraut, Mangold, Senor, Marosa, A-Caddy und zuletzt die Wesby-Tochter Wolke.

Schon früh widmete sich Karin Lüdke leidenschaftlich der Ausbildertätigkeit. Viele Kinder gingen durch ihre Schule. Bis in höhere Klassen brachten es Ada und Dita Gil, Heike Maronde, Birgit Pekrul, Kerstin und Alina Lenz. Auch ihr Privatpferd Wolke stellte sie einigen Kindern des RFV Demmin zur Verfügung. Nach dem Weggang von Jürgen und Kerstin Tacke trainierte die Demminerin, die seit Jahrzehnten in der Baumannstraße 2 wohnt, zu DDR-Zeiten auch die Voltigiergruppe aus Utzedel, einige Kilometer von Demmin entfernt. "Diese Arbeit war mir sehr wichtig und hat mir viel Spaß gemacht", sagt die Jubilarin. "Unser Ziel war es damals, uns für die DDR-Meisterschaft zu qualifizieren, was wir auch geschafft haben".

Ihre Ausbilderqualifikation (Übungsleiterstufe III) hat Karin Lüdke, wie so viele Pferdesportler aus dem Norden in den 1960er und 1970er Jahren, bei Lotti Müller in Wermsdorf (nahe Moritzburg) abgelegt. Solange Karin Lüdke mit Pferden zu tun hatte, hat sie auch Nachwuchsreiter ausgebildet. Das ist die eigentliche Lebensleistung der engagierten Frau.

Dass sie auch die Turnierrichterlaufbahn einschlug, war eigentlich eine logische Konsequenz. Richard Beschoren, seiner Zeit Turnierrichter aus Pasewalk und im Bezirksfachausschuss (BFA) Pferdesport für das Preisrichterwesen zuständig, hat sie dazu ermutigt. "Damals ahnte ich nicht, was auf mich zukommt, war aber froh, dass ich durch diese Tätigkeit gezwungen wurde, mich immer weiterzubilden" sagt sie.

Viele Ehrenämter hat Karin Lüdke im Verlauf der Jahre bekleidet. 2004 wurde sie Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins (RFV) Demmin, der ihr stets besonders am Herzen lag. Inzwischen hat sie diese Funktion in andere Hände gelegt, fühlt sich aber dennoch mitverantwortlich. Auch im Kreisreiterbund (KRB) Demmin ist Karin Lüdke im Vorstand tätig und Vorsitzender Raimo Schmidt weis was er an ihr hat. Im Kreissportbund (KSB) Demmin arbeitete sie ebenfalls ehrenamtlich im Vorstand mit. Vielen jungen Turnierrichtern und Turnierrichterinnen stand sie als Mentorin helfend zur Seite.

Für ihr großes Engagement erhielt sie schon zu DDR-Zeiten hohe sportliche Auszeichnungen. Der Landesverband Pferdesport zeichnete Karin Lüdke mit der Goldenen Ehrennadel aus. Sie erhielt außerdem die Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten Harald Ringsdorf für besondere Leistungen im Ehrenamt. Nach wie vor gehört sie zu den gefragtesten Turnierrichterinnen im Land, mit besonderem Bezug zur Dressur. Was ihre Ämter betrifft, so will die Jubilarin nun kürzer treten. Sei es ihr vergönnt, denn sie hat es verdient. Wir sagen danke für die vielen Jahre ihres aufopferungsvollen Engagements, gratulieren herzlich zum Geburtstag und wünschen noch viele schöne Jahre bei guter Gesundheit. (FW)

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