Haflingerzüchter Werner Reimer wird 70

Erschienen am 19.12.2018

Werner Reimer und seine Haflinger - das ist seit den 1980er Jahren eine Erfolgsgeschichte. Dass er die meiste Zeit seines Lebens aber mit der Rinderzucht zu tun hatte, ist weniger bekannt. Am 22. Dezember wird der Tierzüchter 70 Jahre alt.

Nach Abitur und Lehre im heimatlichen Teterower Raum kam Werner Reimer 1967 nach Dummerstorf und wurde später Produktionsleiter der Jungrinderzucht mit 5 000 Tieren in Göldenitz. Im Fernstudium qualifizierte er sich daneben zum Diplomagraringenieur und erwarb sich als Tierzüchter und in der Führung von Menschen hohe Anerkennung. Deshalb ereilte ihn zu DDR-Zeiten auch der Ruf aus Prangendorf bei Tessin, wo der landwirtschaftliche Betrieb und die Tierproduktion sehr schwach waren, um dort die ökonomische Situation wieder in Schwung zu bringen.

Werner Reimer mit Ehefrau Birgit und seiner Haflingersiegerstute Harmonie (v. Stradino). Foto: Jutta WegoWerner Reimer mit Ehefrau Birgit und seiner Haflingersiegerstute Harmonie (v. Stradino). Foto: Jutta Wego

Nach 1990 sah er keine Zukunft mehr in dem als GmbH umgewandelten Betrieb in Göldenitz, wo er auch seinen Wohnsitz hatte und wo schon seit 1984 Haflingerstuten in seinem Privatstall standen. 1991 kauften Reimers das ehemalige Ferienobjekt "Wolfsberger Mühle" in Tessin, das Anfang 1992 als Ausflugsgaststätte mit zusätzlichen Ferienwohnungen wieder öffnete. Die eigene Haflingerzucht erreichte hier in wenigen Jahren einen qualitativ und quantitativ hohen Stand. 50 "Blonde" standen in Spitzenzeiten auf den Weiden und auch die eigene Hengsthaltung hatte einen guten Ruf, weil regelmäßig Tiroler Spitzenprodukte hinzukamen. Darunter so erfolgreiche Vererber wie Askan (v. Attila), der in Mecklenburg-Vorpommern eine sehr umfangreiche Nachkommenschaft mit zahlreichen prämierten Fohlen und Stuten hinterließen. Vor allem sein Sohn Holger, der später in leitende Gremien der Landestierzucht aufstieg, teilte von Kind an das Hobby des Vaters, mit dem er einige Jahre eine Zuchtgemeinschaft bildete.

Familiäre Änderungen und eine gewisse Enge auf der Wolfsberger Mühle brachten es mit sich, dass Werner Reimer 2007 noch einmal seinen Wohnsitz wechselte. Denn neben dem Gestüt betreibt der Biobauer einen Landwirtschaftsbetrieb mit 220 ha Grünland und 100 Mutterkühen. In Zarnewanz, auf der anderen Seite von Tessin, fand er den Platz, den er für seinen Betrieb benötigt. Er bewirtschaftet ihn zusammen mit seiner Frau Birgit, eine studierte Agrarökologin, deren Herz ebenfalls ganz für die Haflinger schlägt.

Bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sind aus den Jahren 1999 bis 2007, in denen Werner Reimer mit seinem Sohn Holger eine Zuchtgemeinschaft hatte, elf turniersportlich erfolgreiche Haflinger eingetragen. Darunter der 1999 geborene und bis zu Weltmeisterschaften erfolgreiche Moses (v. Midas-Hanja), mit dem Patrick Hanisch aus Ennigerloh bis einschließlich 2018 zu insgesamt 261 Platzierungen kam, darunter 40 Siege. Weitere 30 Haflinger stehen für Werner Reimer allein aus den Zuchtjahren 2007 bis 2010 in den Listen der FN. Seit 2011 firmiert er mit seiner Frau Birgit als Haflingergestüt Reimer GbR. Aktuell sind auf den Namen des Gestüts 45 Haflinger bei der FN eingetragen. (Franz Wego)

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