Springreiter Michael Gutt gestorben

Erschienen am 09.01.2018

Im Alter von nur 52 Jahren ist der Springreiter und Pferdezüchter Michael Gutt aus Schönberg zwei Tage nach Weihnachten an den Folgen einer schweren Krankheit gestorben. Am 12. Oktober im Sattel des Schimmels Cuinn noch in einem Ü40-Springen in Gadebusch am Start, ahnte der Verstorbene und seine Familie nicht, dass es sein letzter Turnierstart sein würde. In der letzten Novemberwoche mit starken Schmerzen ins Klinikum Lübeck eingeliefert, stellten die Ärzte eine unheilbare Krankheit fest, die fünf Wochen später zum Tode führte. Der Verstorbene hinterlässt seine Ehefrau Sandra und vier Kinder.

Michael Gutt mit dem selbstgezogenen Antares beim Turnier 2017 in Dummerstorf. Ende Dezember ist er im Alter von 52 Jahren gestorben. Foto: Jutta Wego

Von Beruf Elektromeister, war Michael Gutt Reiter und Züchter aus Leidenschaft und den Pferden schon seit frühester Kindheit verbunden. Die Älteren erinnern sich noch, als er mit Ernst Teege, der in Schönberg die Voltigiergruppe leitete, auf Turniere zog. Bereits mit sechs Jahren begann Michael Gutt mit dem Voltigieren. Mit 12 Jahren bestritt er seine ersten Reitprüfungen und schon im frühen Jugendalter legte er in Redefin die Prüfung zum Übungsleiter Stufe II ab. Zusammen mit Ulf Jonas und Burkhard Frank aus der Region, die damals seine Turnierkollegen waren.

Die Liebe zum Pferd ist bei Michael durch seine Eltern Helmut und Brigitte Gutt erwacht, die später auch Besitzer einiger seiner ersten Turnierpferde waren. In den 1980er Jahren gehörte er zu den erfolgreichen Nachwuchsreitern im ehemaligen Bezirk Rostock. Der 1980 in der ehemaligen LPG Schönberg geborene Golo vom Englischen Vollblüter Grollus xx aus der Gufelia von Gurt II war eines der ersten bedeutenden Erfolgspferde von Michael Gutt, den er im Springen bis zur schweren Klasse förderte und nach Auflösung der LPG im Jahre 1990 selbst kaufte. Golo, der auch von Ehefrau Sandra geritten wurde, bekam nach seiner Sportkarriere das Gnadenbrot bei Familie Gutt.

Die Erfolge vor 1990 sind nicht exakt registriert. Im vereinten Deutschland kam der Verstorbene nach einer mehrjährigen Pause wegen beruflicher Neuorientierung zu 176 Turniererfolgen, darunter 57 Siege. Als Amateur reinsten Wassers kam er in der letzten Saison mit seinen Pferden Cuinn (v. Corrado II), Antares (v. Alboretto) und Czicco-Mio (v. Cormint) zu 20 Turniererfolgen. Sechsmal führte er die Ehrenrunden in den A- und L-Springen als Sieger an.

Alle drei Pferde hat er aus der Stute Dornenkrone (von Calvados II), die im Sport den Namen Cara Mia trug und von Michael Gutt 2002 erworben wurde, selbst gezüchtet. 20 Turniererfolge (darunter 11 Siege) feierte er 2002 bis 2004 mit diese Stute. "Michael war mir aber in erster Linie ein guter Freund, ein ruhiger besonnener Mensch mit einer ausgeprägten Liebe zu Pferden", sagt Volker Vesper aus Pötenitz. "Dass er so früh gehen musste, kann ich immer noch nicht begreifen. Wir, und alle die ihn kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren, unser aller Mitgefühl gilt seiner Familie." (Franz Wego)

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