29. Landesturnier Redefin: erneut mit toller Stimmung und ministerieller Begleitung

Erschienen am 09.07.2018
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(Redefin) 13 Titel gingen an die Reiter, vier an Voltigierer - Titelträger wurden im Voltigieren Alina Roß, die ihren Vorjahrestitel verteidigte, Kristin Thomsen, Johanna Schulz/Josephine Korschen und Gruppe Rostock 1. Im Reiten konnten Flemming Ahlmann, Caroline Lass, Lilli Plath, Tanja Schneider und Ronald Lüders ihre Titel von 2017 verteidigen. Weitere gingen an Juliane Scheibler, Emma Wiktor, Carolina Romanowski, Christin Wascher, Anna Madlen Horn, Paul Wiktor, Kerstin Wellßow und Gesine Jürgens.

Die neuen Landesmeister des Jahres 2018: v.l. Emma Wiktor, Juliane Scheibler, Flemming Ahlmann, Lilli Plath, Tanja Schneider, Christin Wascher, Caroline Lass, Anna-Madlen Horn, Carolina Romanowski, Kerstin Wellßow, Voltigier-Team Rostock, Johanna Schulz, Ulrike Groth, Josephine Korschen, Christin Thomsen, Alina Roß, Sylvio Verfürth, Paul Wiktor, Gesine Jürgens, Ronald Lüders. Foto: Jutta Wego

Das 29. Landesturnier, das in vierter Auflage im Landgestüt Redefin stattfand, war erneut das pferdesportliche Highlight im Land, was Organisation und Stimmung betraf. Wo man auch hinhörte gab es nur Lob, das in erster Linie dem Organisatorenteam um Sven Strauß (Neubrandenburg), Enrico Finck (Zehlendorf) und Stephan Schulz (Bützow) galt, das die Veranstaltung mit großer Umsicht und viel Engagement zum Wohle Aller organisierte und leitete. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, der am Sonntag dabei war, sprach das aus, was die meisten dachten: "Diese Veranstaltung gehört einfach in unser schönes Landgestüt mit seinen vielen Möglichkeiten. Ich danke dem Organisatoren-Team Sven Strauß, Enrico Finck und Stephan Schulz für ihr großes Engagement zum Wohle des Pferdesports in unserem Land". Auch Bildungsministerin Birgit Hesse, die als Pferdefreundin am Samstag vor Ort war, misst der Veranstaltung große Bedeutung bei, was sie mit ihrer Anwesenheit bekunden wollte.

Nach Fehlern in der 1. Wertung verzichtete André Thieme zur Schonung seiner Pferde auf die 2. Wertung und gewann dafür auf dem Hengst Contadur den Großen Zwei-Sterne-Preis in Redefin. Foto: Jutta Wego

Nationenpreisreiter André Thieme, in Redefin aufgewachsen, der mit einem Doppelerfolg den Großen Preis gewann, wurde von Moderator Klaus Schridde bei der Siegerehrung nach seiner Meinung befragt: "Zu dieser Veranstaltung muss ich nicht viel sagen, weil sie sich von selbst erklärt. Die Anlage ist einfach das Beste was wir im Land haben und Jeder sieht wie hier Alles, bis ins kleinste Detail, durchdacht und getan wird, um eine perfekte Veranstaltung zu einem Erlebnis werden zu lassen".

Voltigiergruppe Team Rostock 1 mit Katja Banzet. Foto: Jutta Wego

In seinen Abschlussworten bei der feierlichen Meisterehrung mit 60 Reitern und Voltigierern - ein tolles Bild auf dem Paradeplatz - ging Verbandspräsident Dr. Burkhard Dittmann ebenfalls auf die gute Organisation ein und richtete seine umfangreichen Dankesworte ganz besonders an das Organisatoren-Team, das uns eine so schöne Veranstaltung beschert. Nicht nur der Sport wurde durch das Team bestens in Szene gesetzt. Auch die Geselligkeit an den Abenden, die zu intensivem Austausch der Pferdesportler untereinander beitrugen, wie beispielsweise der "Grillabend der Kreisreiterbünde", trug zum Erfolg und zum Gesamtbild des 29. Landesturniers wesentlich bei.

Doppelvoltigierer Johanna Schulz und Josephine Korschen mit Longenführerin Ulrike Groth. Foto: Jutta Wego

Die Pflege der Böden auf allen Plätzen und in allen Hallen, von Enrica Finck organisiert, war vorbildlich. Viele Reiter kennen Rosi, die gute Seele der Pferdesportler, die sonst meist mit dem Fotoapparat dabei ist. Sie sorgte sich an allen Tagen rührend um die Versorgung der Helfer, Richter und Offiziellen. An dieser Stelle: Danke Rosi!

Einzelsiegerin Junioren Alina Roß  mit Longenführer Marion Schultze. Foto: Jutta Wego

Einzelsiegerin Senioren Kristin Thomasen mit Longenführer Sylvio Verführth.
Foto: Jutta Wego

Die Bedürfnisse von 360 Reitern, 600 Pferden und zirka 230 Voltigierern waren zu befrieden und zu koordinieren. 2.000 Nennungen allein von den Reitern zeugen vom Riesenumfang des 29. Landesturniers und vom Drang der Reiter aus ganz Norddeutschland dabei zu sein. Am Ende atmete Turnierleiter Sven Strauß kräftig durch, der schon eine ganze Woche vor Ort war. Er hatte alle Fäden übersichtlich in der Hand und war sich nicht zu schade, die Sponsorenhindernisse, die den jeweiligen Sieger bei der Siegerehrung einrahmten, selbst zu säubern wenn er es für nötig hielt. Sein Fazit: "Es war anstrengend, aber die Tatsache, dass alle mitgezogen haben, sich Reiter und Besucher wohlfühlten, ist die beste Entschädigung. Parcourschef Frank Dieter, der zusammen mit Normen Diedering tolle Kurse baute, würdigte das Parcourstem: "Das Jugendteam um Robin Roos war wieder Spitze".

Weitere Medaillengewinner im Voltigieren. Foto: Jutta Wego

Fünf Tage lang herrschte reges Treiben auf dem Landgestüt. Besucher sahen sich nicht nur abwechselnd auf dem Springplatz, am Dressurviereck und in der Voltigierhalle um, in der die Stimmungswogen wieder besonders hoch schlugen. Auf dem gesamten Gelände bummelten Besucher und genossen die beruhigende Atmosphäre, die bei Kaiserwetter vom Landgestüt Redefin ausgeht. Der Sport stand dennoch im Mittelpunkt und der war, mit zahlreichen Spitzenakteuren aus ganz Norddeutschland, hoch klassig.

Paul Wiktor war die große Überraschung - Anna Madlen Horn löste Anna Ebel-Jürgens ab

Mit drei Nullrunden und dem 3. Platz im Großen Preis auf Chacco-Fly wurde Paul Wiktor nach 2012 beim 29. Landesturnier in Redefin zum zweiten Mal Landesmeister der Springreiter in der S-Klasse. Foto: Jutta Wego

Ihren Höhepunkt erreichte das Landesturnier im Großen Zwei-Sterne-Preis der Lübzer Brauerei am Sonntag. Wie hochklassig das Teilnehmerfeld war, zeigt die Tatsachen, dass 12 Paare das Stechen erreichten. Sechs blieben auch im Stechen fehlerfrei. Andrè Thieme (Plau am See), der zuvor schon das offen ausgeschriebene S-Springen für Damen und Junge Reiter mit dem Hengst King Kastano gewann, gab auf Aretino als erster Starter mit fehlerfreien 41,74 Sekunden die Richtung vor, an der die folgenden Reiter scheiterten. Mit seinem zweiten Pferd, dem gekörten Hengst Contadur, legte der 43-Jährige selbstbewusst sogar noch nach und toppte seine erste Zeit um exakt eine Sekunde. Da kamen auch die in der Meisterschaft führenden Paul Wiktor (Trent/Rügen), Olaf Jürgens (Polzow) und Christoph Lanske (Dersekow), die als Letzte starteten, nicht mehr heran.

Silbermedaillengewinner Olaf Jürgens (Polzow) mit Borita Bay. Foto: Jutta Wego

Somit wurde André Thieme, der sich nur auf den Großen Preis konzentrierte und die 2. Wertung der Meisterschaft am Samstag nach Fehlern am Freitag ausließ, Erster und Zweiter. "Mein Plan ging auf", sagte er bei der Siegerehrung. Mit dreieinhalb Sekunden Rückstand folgte Paul Wiktor auf dem sehr gut springenden Hengst Chacco-Fly, der ihn zugleich zum neuen Landesmeister machte. "Ich reite den Hengst erst seit einigen Wochen. Am letzten Wochenende in Dersekow ging er seine ersten S-Springen und heute ist es das erste Zwei-Sterne-Springen. Ich bin selbst überrascht und begeistert wie gut er nach dreijähriger Verletzungspause auf Anhieb wieder mitmacht und danke den Besitzern, dass ich ihn reiten darf", sagte Wiktor.

Bronzemedaillengewinner Christoph Lanske mit Chap II. Foto: Jutta Wego

Es war bereits der 2. Meistertitel in der S-Klasse für den 27-Jährigen, der sich im Herbst 2017 in der Reitanlage von André Plath in Timmendorf selbstständig gemacht hat. Der erste Titel gelang ihm 2012, als der Träger des "Goldenen Reitabzeichens" mit einem anderen Pferd zugleich auch Landesmeister der U21 Reiter wurde. Quasi für seinen angeheirateten Neffen Ulf Ebel (Polzow), der den Titel 2017 gewann und in diesem Jahr gleich in der 1. Wertung Pech hatte, sprang Olaf Jürgens (Polzow) ein. Der 51-Jährige lieferte mit dem selbstgezüchteten Boritas Bay drei Top-Runden ab, wurde am Samstag Dritter, im Großen Preis Fünfter und gewann erstmals die Silbermedaille.

Neue Landesmeisterin der Damen wurde Anna Madlen Horn (Klützer Winkel) mit Priceless. Foto: Jutta Wego

In brillanter Form präsentiert sich seit Wochen Christoph Lanske (Dersekow), der sich 2017 in Steffenshagen bei Kühlungsborn selbstständig gemacht hat. Der 29-Jährige gehörte mit dem gekörten Schimmelhengst Chap II, der seinem Vater Cellestial auch in der Art Des Springens immer ähnlicher wird, zu den drei Reitern, die nach drei Wertungen noch völlig fehlerfrei waren. Im Stechen des Großen Preises hatte das Paar etwas Pech. Nach einer Kombination driftete Chap II auf gebogener Linie zum nächsten Oxer etwas nach links ab. Christoph bekam ihn nicht mehr rechtzeitig vor die Mitte des Sprunges und kam an die linken Ständer. Es gab vier Fehler und den 11. Platz in der Prüfung. Eine Medaille hatte er vorher schon sicher, nun wurde es Bronze.

Die Silbermedaille bei den Damen ging an Christin Wascher (Redefin) mit Sweet Peppina. Foto: Jutta Wego

Benjamin Wulschner (Cramon), Landesmeister von 2016, der mit Bangkok Girl PP in der 1. Wertung Zweiter wurde und die 2. Wertung am Samstag in beeindruckender Weise gewann, konnte wegen Verletzung der Stute nicht in der 3. Wertung starten.

Titelverteidigerin Anna Ebel-Jürgens (Polzow) gewann mit Levado diesmal Bronze. Foto: Jutta Wego

Bei den Damen löste Anna-Madlen Horn (Klützer Winkel) mit Priceless Titelverteidigerin Anna Ebel-Jürgens (Polzow) ab, die diesmal Dritte wurde. Die Schwester der international erfolgreichen Brüder Kai und Torben Rüder (Fehmarn) war nach drei Wertungen (zweimal M** und im Finale S*) die einzige die strafpunktfrei blieb. Während Anna Ebel-Jürgens mit Levado am Sonntag im S-Springen einen Fehler bekam, erwischte es Christin Wascher (Redefin) mit Sweet Peppina am Samstag. Mit dem besseren Ergebnis in der Finalprüfung holte sie sich die Silbermedaille.

Christin Wascher löst Christoph Maack ab - Lilli Plath wurde erneut ihrer Favoritenrolle gerecht

Christin Wascher wurde mit Clitschko Landesmeisterin der Jungen Reiter.
Foto: Jutta Wego

Die Finalprüfung der Damen und Jungen Reiter, die auch für sieben- und achtjährige Youngster mit anderen Reitern zugelassen war und 60 Starterpaare hatte, war gleichzeitig Qualifikationsprüfung im "Drewke-Future-Cup" für Reiter bis 21 Jahre. Der Sieg in der Prüfung blieb in MV und ging an André Thieme auf dem siebenjährigen Hengst King Kastano. Die Pferdedecke im "Drewke-Future-Cup" ging nach Schleswig-Holstein an Jane Sophie Dethlefsen (Niebüll) auf Cris Cab, die in der Prüfung Zweite wurde. Christin Wascher (Redefin) verpasste diese auf dem 4. Platz mit Clitschko nur knapp um eine halbe Sekunde. Sie durfte sich aber über ein Boxspringbett im Wert von 2.500 Euro freuen, das die Firma Fentissimo für die beste Amazone aus MV in dieser Prüfung ausgelobt hatte.

Die Medaillengewinner der Jungen Springreiter: v.l. Florian Villwock, Christin Wascher, Juliana Jakubiec. Foto: Jutta Wego

Mit 4 Punkten über alle Wertungsprüfungen ging auch der Landesmeistertitel der U21 Reiter an Christin Wascher. Silber holte Florian Villwock (Wöpkendorf) mit Clair de Lune R, der am Ende ebenso 12 Punkte auf seinem Konto hatte, wie Juliana Jakubiec (Polzow) auf Sanquina B, in der Finalprüfung aber besser platziert war.

Lilli Plath verteidigte mit Alcira erfolgreich ihren Juniorentitel aus dem Vorjahr.
Foto: Jutta Wego

Bei den Junioren bis 18 Jahre zeichnete sich schon nach dem L-Stilspringen die Favoritenstellung von Lilli Plath (Poel) ab, die einen Tag zuvor 16 Jahre alt wurde. Mit Wertnote 8,4 gewann sie das Stilspringen auf Alcira, ritt in der 2. und 3. Wertung "meisterschaftsdienlich", soll heißen: nicht auf Sieg sondern auf Fehlerfreiheit bedacht. Der Plan ging auf, wobei der Papa fast einem Herzinfarkt nahe war, weil sie mit ihrem ersten Pferd, dem gekörten Hengst Zidane, mit dem sie auf Rang 2 lag, zwei Zeitfehler bekam. "Ich konnte nicht mehr hingucken als sie mit Alcira ritt", sagte André Plath später. Aber alles ging gut und der Landesmeistertitel aus dem Vorjahr wurde von Lilli verteidigt.

Die Medaillengewinner der Junioren-Springreiter v.l.  Tessa-Leni Thillmann, Lilli Plath, Hanna Schankat. Foto: Jutta Wego

Eine starke Vorstellung lieferte auch die 16-jährige Hanna Schankat (Kleverhof) die mit Stilnote 7,9 gleich hinter Lilli Plath lag, nachdem Alexander Sass (Staven) in der 2. und 3. Wertung patzte. Zwei Nullrunden am Samstag und Sonntag auf Pocahontas brachten der Enkelin des viel zu früh verstorbenen Vierspännerfahrers Alfred Hillmann die Silbermedaille. Bronze ging an Children-Bundeskaderreiterin Tessa Leni Thillmann (Gadebusch) auf Qadira, deren Vorstellung im Stilspringen etwas unruhig wirkte (7,4), an den Folgetagen aber ohne Fehl und Tadel ritt.

Emma Wiktor mit Glanzritten zum Ponytitel - Flemming Ahlmann jetzt Children-Landesmeister

Flemming Ahlmann (Alt Sammit) holte 2017 den Titel bei den Ponyreitern und wurde in diesem Jahr Landesmeister der Children-Springreiter.Foto: Jutta Wego

Reiter bis 16 Jahre konnten sich um den Ponytitel, so sie ein Pony ritten, oder um den Children-Titel auf Großpferden bewerben. Im vorigen Jahr holte er sich den Titel bei den Ponyreitern. Jetzt konzentrierte sich Flemming Ahlmann (Alt Sammit) ganz auf die Children-Klasse, die für die Meisterschaft von klassischen 14 auf 16 Jahre ausgedehnt wurde. Mit 20 Teilnehmern war es zusammen mit den Ü40 Reitern die umfangreichste Konkurrenz und es gab erfreulich gut anzusehende Ritte.

Die Medaillengewinner der Children-Springreiter v.l. Jette Sophie Knabe, Flemming Ahlmann (nicht im Bild Luise Jürgens, Polzow). Foto: Jutta Wego

In allen drei Prüfungen ritt Flemming Ahlmann mit seinem Schimmel Davos solide (im Stilspringen gab es 7,9) und fehlerfrei. Im Finalspringen Klasse L wurde der 14-Jährige Zweiter hinter Jette Sophie Knabe (Cramon). 2,10 Punkte bedeuteten am Ende die Goldmedaille und den Landesmeistertitel. Nicht ganz leicht hatte es die 14-jährige Luise Jürgens (Polzow) mit Adelino M im Stilspringen, der es gewohnt ist immer schnell geritten zu werden. Doch Luise hatte das einigermaßen im Griff und konnte mit 7,6 auf ein gutes Abschneiden hoffen. In den Springen nach Fehlern und Zeit nutzte sie Adelino’s Springqualität, blieb zweimal fehlerfrei und ritt damit zur Silbermedaille. Bronze ging an die 13-jährige Jette Sophie Knabe, die mit Carda ebenfalls in allen drei Springen ohne Fehler blieb und das Stilspringen mit Wertnote 7,3 absolvierte.

Mit der 9 Jahre alten Emma Wiktor aus Trent wurde die jüngste Teilnehmerin der Reitwettbewerbe Landesmeisterin der Pony-Springreiter auf Darwin. Foto: Jutta Wego

Bei den Ponyreitern hielt die erst 9 Jahre alte Emma Wiktor, kleine Schwester von Paul Wiktor der sie vor Ort auch rührend betreute, im Stilspringen mit Wertnote 7,7 Kontakt zur Spitze. Am Samstagabend lag sie mit Darwin schon vorn, weil die Reiter mit höheren Stilnoten Fehler bekamen. Im L-Springen war das Paar Wiktor und Darwin in seinem Element. Nicht nur fehlerfrei sondern auch schnell waren sie, gewannen die Prüfung und zugleich die Meisterschaft. Nach der Meisterehrung blieb ihr ein Bad im blauen Wassergraben nicht erspart. Emma nahm es mit Humor. Sie hätte sich im Finale sogar einen Abwurf leisten können, was in keinem anderen Final der Fall war. Tat sie aber nicht, sondern führte die Ehrenrunde unter großem Beifall als Siegerin an. "Mein Bruder kann sich in Zukunft warm anziehen", sagte sie mit verschmitztem Lächeln und wehenden Zöpfen.

Die Medaillengewinner der Pony-Springreiter v.l. Antonia Elisa Kurp, Emma Wiktor, Paul Rickert. Foto: Jutta Wego

Antonia Elisa Kurp (Rostocker Heide), die auf Pearlane von der Wiesharde die 2. Wertung gewann und im L-Springen einen Abwurf hatte, sicherte sich mit 4,5 Punkten Rückstand die Silbermedaille. Bronze ging an den Fünfkampfsportler Paul Rickert aus Dummerstorf auf Sweet Don, der im L-Springen ebenfalls einen Fehler bekam.

Start-Ziel-Sieg für Gesine Jürgens bei den Ü40 Reitern - in der Ü40 Dressur holte Kertin Wellßow den Titel

Überlegene Siegerin bei den Ü40 Springreitern wurde Gesine Jürgens aus Polzow mit Ussandro. Foto: Jutta Wego

Die sieggewohnte Springreiterin Gesine Jürgens aus Polzow entschied sich für die Altersklasse Ü40, die drei L-Springen zu absolvieren hatten. So wundert es nicht, dass die 44-Jährige mit ihrem schnellen Halbblüter Ussandro die 1. Wertung gewann, in der 2. Wertung hinter Silvio Stövhase (Crivitz) Zweiter wurde und auch die Ehrenrunde nach Stechen in der 3. Wertung anführte. Damit hatte sie den Landesmeistertitel sicher.

Die Medaillengewinner der Ü40 Springreiter v.l. Karsten Krohn, Gesine Jürgens, Hennig Osterloh.Foto: Jutta Wego

Sie musste sich im Stechen aber mit Karsten Krohn (Ahlbeck) auseinandersetzten, der nach drei Wertungen mit Little Food ebenfalls noch fehlerfrei war. Im Stechen verließ den 49-Jährigen ehemaligen Vielseitigkeitsreiter das Glück jedoch, wurde aber mit der Silbermedaille geehrt. Ein Zeitstrafpunkt im Umlauf der 3. Wertungsprüfung verhinderte die Stechteilnahme für Hennig Osterloh (Vietgest) auf der selbst gezogenen erst sechsjährigen Stute Cesana. Damit war dem 64-Jährigen aber dennoch die Bronzemedaille sicher, weil die übrige Konkurrenz Fehler bekam.

Die 43-jährige Kerstin Wellßow aus Dubnitz wurde mit Proud Robbie Williams Landes-meiserin der Ü40 Dressurreiter. Foto: Jutta Wego

In der Dressur traten nur zwei Ü40 Reiterinnen an. Den Titel holte sich in Abwesenheit von Titelverteidigerin Saskia Deutz (Sehlen/Rügen) eine andere Rüganerin. Die 43-jährige Kerstin Wellßow aus Dubnitz kam in der Summe der Wertnoten auf 17,8 Punkte und holte sich die Meisterschärpe mit Proud Robbie Williams. Silber geht mit 17,4 Punkten an die 42-jährige Andrea Gabriel Vogt (Boltenhagen) auf San Forrest.

Ronald Lüders verteidigte seinen Dressurtitel aus dem Vorjahr und verwies Libuse Mencke auf Rang 2

Ronald Lüders (Güstrow) verteidigte seinen Dressurtitel aus demVorjahr mit Fantastic Girl. Foto: Jutta Wego 

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus gratuliert dem Sieger der Intermediaire I gemeinsam mit Stefan Schulz und Sven Strauß von der Veranstaltergemeinschaft und Prüfungsrichterin Claudia Rating. Als Ehrenpreis bekommt der Sieger einen wertvollen Feuerkessel. Foto: Jutta Wego

Schon im vorigen Jahr stand Christina Thieme (Redefin) Dozent wegen Verletzung nicht zur Verfügung, mit dem sie vom 2014 bis 2016 drei Meistertitel holte. Obwohl ein S-Dressurpferd von Ronald Lüders inzwischen verkauft wurde, hat der 52-Jährige mit der achtjährigen Stute Fantastic Girl (v. Fürstenball) wieder ein Spritzenpferd unter dem Sattel, die er, wie alle seine Pferde der letzten 30 Jahre, selbst ausgebildet hat. Lüders gewann alle drei Wertungsprüfungen (St. Georg Spezial 72,341%, St. Georg 74,869%, Inter I 73,377%) und verteidigte damit seinen Vorjahrestitel. In letzterer wurde er mit der erst siebenjährigen Salsa Queen (v. Sancisco) mit 70,702% gemeinsam mit Libuse Mencke (Ganschow) auf Syrio (ebenfalls v. Sancisco) auch Zweiter.

An Libuse Mencke vom Gestüt Ganschow ging mit Syrio die Silbermedaille der Dressurreiter in der S-Klasse. Foto: Jutta Wego

In der Gesamtsumme kommt Libuse Mencke mit Syrio auf 212,43 Prozentpunkte und mit ihrem zweiten Pferd, dem siebenjährigen Trakehner Glücksruf II (v. Dramatiker) auf 212,57 Prozentpunkte. Die 31-Jährige konnte sich praktisch aussuchen, mit welchem Pferd sie gewertet werden wollte. In der Intermediaire I am Sonntag war der elfjährige Syrio dem noch sehr jungen gekörten Trakehner Hengst Glücksruf II noch um 0,841 Prozent überlegen. Libuse Mencke gewann die Silbermedaille mit 8,44 Prozentpunkten Rückstand zu Ronald Lüders.

Auf den Bronzeplatz bei den Dressurreiter in Klasse S ritt mit Vicky Müller die Lebensgefährtin von Benjamin Wulschner auf Annenhof's Quandador B. Foto: Jutta Wego

Bronze ging an Vicky Müller, Lebensgefährtin von Benjamin Wulschner. Im St. Georg Spezial gab es für die 27-Jährige mit dem 9 Jahre alten Annenhof’s Quandador B 68,008 Prozent (5. Platz in der 27 Teilnehmer starken Prüfung), im Prix Sankt Georg (29 Starter) 68,552 Prozent (6. Platz) und in der Intermediaire I (17 Starter) 67,281 Prozent (7. Platz).

Caroline Lass und Tanja Schneider holten die Titel bei den Junioren und Jungen Reitern

Auch Tanja Schneider vom PSV Phoenix hat mit Fashion Week bei den Jungen U21 Reitern ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt. Foto: Jutta Wego

Bei den Jungen U21 Reitern und bei den Junioren (U18) verteidigten Tanja Schneider (PSV Phoenix) und Caroline Lass ihre Titel aus dem Vorjahr. Tanja Schneider startete auf Fashion Week mit 67,475 Prozent in der Aufgabe M5 (5. Platz in der offen ausgeschriebenen Prüfung). In der Zwei-Sterne M (M9) gab es 68,039 Prozent was zum 6. Platz in der Prüfung mit 23 Startern reichte.

Die Medaillengewinner der U21 Dressur-Reiter v.l. Henriette Scheibler, Tanja Schneider, Eve Deilmann-Walsh. Foto: Jutta Wego

Am Sonntag wurde die M11 geritten und hier konnten sich die 19-Jährige und Fashion Week mit 67,059 Prozent auf Rang 7 platzieren. In der Summe ergibt das 202,6 Punkte und damit 4,9 Prozent mehr als die 17-jährige Eve Deilmann-Walsh (TSG Schönberg), die mit Maine die Silbermedaille gewann. Mit einem Prozentpunkt dahinter die 16-jährige Henriette Scheibler (Rostocker Heide) auf Diva Desdemona S. In der M5 noch vor Eve Deilmann-Walsh platzierte, gab es in der M9 einen Gleichstand. In der M11 dann die Entscheidung mit 1,72 Prozentpunkten Rückstand zu Deilmann-Walsh, die zu Bronze für Henriette Scheibler führte.

Zu denen die ihren Titel von 2017 verteidigt haben gehört bei den Junioren-Dressurreitern Caroline Lass - auf dem Foto mit Ugrant. Foto: Jutta Wego

Die Medaillengewinner der Junioren-Dressurreiter v.l. Merle Sarodnik, Caroline Lass (nicht im Bild Paulin Lutze). Foto: Jutta Wego

Einen klaren Gesamtsieg gab es bei den Junioren für Titelverteidigerin Caroline Lass (Wöpkendorf). Bereits in der Dressurreiterprüfung mit 8,2 auf Quinto der Konkurrenz weit enteilt, erhielt die 15-Jährige in den beiden L-Dressuren L8 und L11 Siege Wertnoten von 7,7 und 7,4. 233,0 Punkte bedeuten einen Vorsprung von 31 Punkten vor der 15-jährigen Merle Sarodnik (Groß Nemerow) auf Quadroneurin, die die Silbermedaille gewann. Bronzemedaillengewinnerin Paulin Lutze (Weitenhagen) hat mit Belcanto einen Rückstand von 37 Punkten zur Gesamtsiegerin. In der L Dressur L9 mit 7,5 Zweite, ist vor allem die Dressurreiterprüfung mit Wertnote 5,8 für die 17-Jährige danebengegangen.

Carolina Romanowski und Juliane Scheibler gewannen die Dressur bei den Children- und Ponyreitern

Carolina Romanowski (Stülow) ist mit Donnerfee die neue Landesmeisterin bei den Children-Dressurreitern. Foto: Jutta Wego

Überlegen fiel auch der Gesamtsieg von Carolina Romanowski (Stülow) bei den Children-Reitern in der Dressur aus. Die Dressurreiterprüfung hat die 13-Jährige auf Donnerfee mit Wertnote 8,0 gewonnen. Dagegen war diese Prüfung nicht der Tag für Antonia Elisa Kurp, die mit San Souci im Normalfall höhere Wertnoten als 7,1 in Dressurreiterprüfungen erzielt. In den beiden A-Dressuren holte die Elfjährige auf, wurde zweimal Zweite hinter Carolina Romanowski und gewann mit 12 Punkten Rückstand zu dieser die Silbermedaille.

Die Medaillengewinner der Children-Dressurreiter v.l. Henriette Klara Graf, Carolina Romanowski, Antonia Elisa Kurp. Foto: Jutta Wego

Auch für Henriette Klara Graf waren es nicht die Meisterschaftstage wie sie sie sich vorgestellt hatte und wie man sie von anderen Turnieren kennt. Mit zwei Pferden am Start, sah es mit Fürst Frederik nach der Dressurreiterprüfung mit 7,5 noch ordentlich aus. Auch 7,2 am Samstag hielt die 16-Jährige noch im oberen Teil des Feldes. Dann jedoch am Sonntag mit 4,8 ein Blackout. Auf Sissi M schienen schon am 1. Tag mit 5,8 alle Chancen dahin. Mit 7,0 am Samstag wieder ein kleiner Lichtblick der sich am Sonntag mit 6,2 aber wieder verdunkelte. Dennoch reichten 190,0 Punkte in der Gesamtwertung zur Bronzemedaille.

Die 13-jährige Juliane Scheibler (Rostocker Heide) wurde mit Haribo Landesmeisterin der Pony-Dressurreiter. Foto: Jutta Wego

Die Medaillengewinner der Pony-Dressurreiter v.l. Josephine von Mensenkampff, Juliane Scheibler, Stella Baranowski- Foto: Jutta Wego

Ein auf und ab der Gefühle auch bei den Pony-Dressurreitern. Gesamtsiegerin wurde Juliane Scheibler (Rostocker Heide), die mit Haribo auf 219,0 Prozentpunkte kam. Die Siegerin der Dressurreiterprüfung hatte in der A-Dressur am Samstag eine kleine Schwäche. Während die 14-jährige Stella Baranowski (Wöpkendorf) ihr Potenzial der letzten Wochen mit Goldkind abrufen konnte, die A-Dressur gewann und mit der 13-jährigen Juliane Scheibler gleichzog.

Der Sonntag musste entscheiden und da waren Juliane Scheibler und ihr Haribo wieder besser drauf und gewann die Prüfung mit 7,2. Stella Baranowski wurde mit 6,5 Zweite kam insgesamt auf 212,0 Punkten und gewann die Silbermedaille. Mit 194,0 Punkten ging die Bronzemedaille an die 13-jährige Vielseitigkeitsreiterin Josephine von Mensenkampff (Valluhn) auf Hilkens Sterntaler. (Franz Wego)

Medaillen bei der Landesmeisterschaft 2018

Einzelvoltigierer Junioren
1. Alina Roß - LF Marion Schultze (SG Groß Quassow)
2. Kevin Jürgens - LF Conny Tietz (BW Grevesmühlen)
3. Lene Lawnik - LF Andreas Rahn-Lawnik (SG Groß Quassow)

Einzelvoltigierer Senioren
1. Kristin Thomsen - LF Sylvio Verfürth (Rostocker PSV)
2. Johanna Schulz - LF Ulrike Groth (TSG Schönberg)
3. Tobias Förster - LF Philipp-Fritz Gampe (ZRFV Wusterhusen)

Doppelvoltigierer
1. Johanna Schulz u. Josephine Korschen (TSG Schönberg)
      LF Ulrike Groth (RVV Boizetal)

Beste Voltigiergruppen
1. Team 1 Rostock - LF Kristin Thomsen (Rostocker PSV)
2. Team 1 Boizetal - LF Anna-Lena Gutzke (RVV Boizetal)

Pony Dressurreiter
1. Juliane Scheibler (RV Rostocker Heide)
2. Stella Baranowski (RSG Wöpkendorf)
3. Josephine Mensenkampff (RFV Valluhn)

Pony Springreiter
1. Emma Wiktor (RFV Trent 82)
2. Antonia Elisa Kurp  (RV Rostocker Heide)
3. Paul Rickert (RC Passin)

Children Dressurreiter
1. Carolina Romanowski (RFV Stülow)
2. Antonia Elisa Kurp (RV Rostocker Heide)
3. Henriette Klara Graf (Kastanienhof Cramon)

Children Springreiter
1. Flemming Ahlmann (RFV Alt Sammit u. Umg.)
2. Luise Jürgens (RSV Polzow)
3. Jette Sophie Knabe (Kastanienhof Cramon)

Junioren Dressurreiter
1. Caroline Lass (RSG Wöpkendorf)
2. Merle Sarodnik (RFV Bornmühle)
3. Paulin Lutze (RV Weitenhagen)

Junioren Springreiter
1. Lilli Plath (RFSV Insel Poel)
2. Hanna Schankat (PSC Tenze)
3. Tessa Leni Thillmann (RFV Gadebusch)

Junge Reiter Dressur
1. Tanja Schneider (PSV Phoenix)
2. Eve Deilmann-Walsh (TSG Schönberg)
3. Henriette Scheibler (RV Rostocker Heide)

Junge Reiter Springen
1. Christin Wascher (RFV Landgestüt Redefin)
2. Florian Villwock (RSG Wöpkendorf)
3. Juliana Jakubiec (RSV Polzow)

Dressurreiter Klasse S
1. Ronald Lüders (RV Güstrow)
2. Libuse Mencke (RFV Gestüt Ganschow)
3. Vicky Müller (PSA Schloss Wendorf)

Springreiter Damen
1. Anna Madlen Horn (RV Klützer Winkel)
2. Christin Wascher (RFV Landgestüt Redefin)
3. Anna Ebel-Jürgens (RSV Polzow)

Springreiter Klasse S
1. Paul Wiktor (RFV Trent 82)
2. Olaf Jürgens (RSV Polzow)
3. Christoph Lanske (RSV Dersekow 1968)

Dressurreiter Ü40 Klasse L
1. Kerstin Wellßow (RFV Dubnitz)
2. Andrea Gabriel Vogt (PSV Boltenhagen)

Springreiter Ü40 Klasse L
1. Gesine Jürgens (RSV Polzow)
2. Karsten Krohn (TuS Seegrund Ahlbeck)
3. Hennig Osterloh (RFV Vietgest)

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