Matthew Sampson gewinnt 89. Deutsches Spring-Derby

Erschienen am 15.05.2018

Benjamin Wulschner nach Sieg im Speed-Derby Vierter als bester MV-Reiter im Deutschen Spring-Derby

Matthew Sampson (GBR) und seine zwölfjährige Stute Gloria van Zuuthoeve lieferten die schnellste fehlerfrei Runde im Stechen und gewannen das 89. Deutsche Springderby. Foto: Lafrentz

(Hamburg) Es war wiedermal ein sehr spannendes Derby, gleichzeitig zweite Etappe der DKB-Riders Tour. Drei Paare schafften den schwersten und ältesten Parcours der Welt fehlerfrei. Matthew Sampson (GBR) und seine zwölfjährige Stute Gloria van Zuuthoeve, Vorjahreszweiter Gilbert Tillmann (Grevenbroich) mit dem erst neunjährigen Claus Dieter und die 31-jährige Weltmeisterin der Vielseitigkeit Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit der ebenfalls neunjährigen selbst gezogenen Nupafeed’s La Vista. Alle drei Pferde meisterten die Runde auf ihre ganz eigene und dennoch beeindruckende Art und Weise. Sandra Auffarth erhielt für ihre besonders rhythmische Runde eine Sonderehrung für den besten Stil.

Gilbert Tillmann aus dem rheinischen Grevenbroich reißt jubeld die Hände hoch. Wie im Vorjahr wurde er Zweiter im Derby, diesmal mit dem erst neunjährigen Claus Dieter. Foto: Lafrentz

Drei Paare also kamen ins Stechen. Tillmann musste vorlegen und einen Fehler hinnehmen. Sampson zog nach, blieb fehlerfrei. Auffarth griff an und unterbot die Zeit des Briten um über drei Sekunden, machte dann doch noch zwei Fehler in der Kombination. Für den 27-Jährigen Derby-Sieger ist es der größte Erfolg seiner Laufbahn. "Ich bin noch nie eine solche Ehrenrunde geritten, es ist ein unvergessliches Erlebnis für mich", strahlte Sampson. Das Derby in Hickstead ist die nächste Station die er auf seinem Turnierplan stehen hat. Durch diesen Sieg landete Sampson zudem den Topscore in der DKB-Riders Tour und erhält - wie die anderen drei auf dem Treppchen - Startmöglichkeiten auf den weiteren Etappen. "Diese Chance, auf Turnieren in Deutschland zu starten, möchte ich natürlich gerne nutzen."

Sie schaffte die Sensation - die 31-jährige Derby-Debütantin und Weltmeisterin der Vielseitigkeit, Sandra Auffarth aus Ganderkesee wurde mit einem Bilderbucritt auf Anhieb Dritte mit dem selbst gezogenen neunjährigen Nupafeed’s La Vista. Foto: Lafrentz

Gilbert Tillmann verteidigte mit dem zweiten Platz sozusagen den Vize-Derby-Sieg mit seinem noch jungen Pferd Claus Dieter: "Ich bin erstmal sehr stolz, dass es dieses Jahr so gut geklappt hat wie letztes Jahr. Claus Dieter macht mir sehr viel Spaß und ich genieße den Moment sehr." Ein bisschen was von "kam, sah und siegte - fast" hatte der Auftritt der Vielseitigkeits-Doppelweltmeisterin Sandra Auffarth. Sie begeisterte mit Nupafeed’s La Vista, ein Pferd aus der Zucht ihres Vaters: "Es hat super viel Spaß gemacht", strahlte die Amazone. "Als Vielseitigkeitsreiterin gehe ich im Springteil nicht ganz an meine Grenze, das Derby ist da eine tolle neue Herausforderung", und formulierte gleich eine Kampfansage: "Wenn die Stute fit und gesund bleibt, möchte ich nächstes Jahr wieder dabei sein. Sie hatte richtig Spaß dran und spielt mit den Hindernissen und ich glaube, wir haben es richtig spannend gemacht."

Freude und Begeisterung bei Reitern und dem Hamburger Publikum über tollen Sport im Deutschen Spring-Derby in Hamburg · Foto: Thomas Hellmann

Etwa 93.000 Besucher, so viel wie noch nie, verfolgten das Geschehen im Derbypark. DKB-Riders Tour-Chef Paul Schockemöhle: "Wir hatten ein super Derby, tatsächlich war es selten so gut und spannend wie heute und ich bin sehr glücklich hier heute eine Station der Tour gehabt zu haben!" Derby-Chef Volker Wulff: "Es war so herrlich, ich könnte noch einen Tag dranhängen. Es war wunderbar, es ist alles gut über die Bühne gegangen und wir hatten tollen Sport und eine tolle Atmosphäre."

Harrie Smolders gewinnt die fünfte Etappe der Global Champions Tour vor Maurice Tebbel

Im hochklassig besetzten Großen Preis von Hamburg, Wertungsprüfung der Global Champions Tour, ritt der 24-Jährige Maurice Tebbel seinen westfälischen Hengst Chacco’s Son auf den zweiten Platz. Schneller war nur der Weltranglisten-Erste Harrie Smolders aus den Niederlanden mit seinem Hengst Don HP Z.

Der Weltranglisten-Erste Harrie Smolders aus den Niederlanden gewann mit seinem Hengst Don HP Z die 5. Etappe der Global Champion Tour. Foto: Lafrentz.

35 Paare hatten sich für den Großen Preis qualifiziert. Nach fehlerfreiem Umlauf kämpften sieben Reiter im Stechen um den Sieg, unter ihnen mit Christian Ahlmann (Marl) und Maurice Tebbel auch zwei deutsche. Tebbel hatte es als letzter Starter im Stechen in der Hand, die mit 300.000 Euro dotierte Prüfung für sich zu entscheiden. Fehlerfrei in 37,97 Sekunden war nämlich nur der Niederländer Harrie Smolders mit seinem 14-jährigen Hengst Don VHP geblieben. Ohne Zeit- und Hindernisstrafpunkte überwand auch Tebbel die Ziellinie, aber sein Chacco-Blue-Sohn war einen Hauch zu langsam: 39,14 Sekunden bedeuteten Platz zwei und damit ein schönes Preisgeld von 60.000 Euro. Sieger Smolders freute sich über 100.000 Euro. "Ich habe im Stechen viel riskiert, aber Harrie Smolders ist ein sehr, sehr schneller Reiter, gegen den man nicht so leicht gewinnt. Also, ich bin glücklich mit dem zweiten Platz", sagte Tebbel.

Auf dem dritten Rang behauptete sich der Schweizer Martin Fuchs mit dem niederländischen Hengst Chaplin (4/37,69), gefolgt von dem Belgier Jos Verloy auf dem Casall-Sohn Caracas (4/39,12) und Christian Ahlmann mit dem französischen Kannan-Nachkommen Tokyo (4/40,94). Einziger Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern war Holger Wulschner, dessen 13-jähriger BSC Cha Cha Cha eine sehr gute Runde ging, einen Abwurf aber nicht vermeiden konnte und auf Rang 19 landete.

17 Schleifen für sechs MV-Reiter

Mecklenburg-Vorpommern war beim Hamburger Derby mit sechs Reitern vertreten. Benjamin Wulschner (Cramon), Jörg Möller (Garlitz), Thomas Kleis und Philipp Makowei (beide Gadebusch), sowie Holger Wulschner (Groß Viegeln) und André Thieme (Plau) kamen zu insgesamt 17 Platzierungen und durften sich über ein Gewinngeld von insgesamt 29.447 Euro freuen. Die Erfolge waren allerdings ungleich verteilt.

Benjamin Wulschner wuchs in Hamburg über sich hinaus und wurde mit lediglich einem Fehler an der Planke hinter dem Wall mit Bangkok Girl PP Vierter im Deutschen Springderby. Foto: Lafrentz

Ein sehr gutes Wochenende erwischte Benjamin Wulschner. Mit Bangkok Girl PP, mit der er 2016 in Redefin Landesmeister wurde, ritt er die Derby-Tour und war in allen drei Springen platziert. Ein leichter Fehler an der Planke verhinderte im Finale den Einzug in das Stechen. Der 4. Platz ist dennoch eine sensationelle Leistung der mit 12.000 Euro belohnt wurde. Wulschner begann am Mittwoch in der 1. Qualifikation mit dem 6. Platz. In der 2. Qualifikation lieferte das Paar den schnellsten Vier-Fehler-Ritt und wurde auf Rang 15 platziert. Benjamin Wulschner holte auch den einzigen Sieg nach MV. Am Samstagabend gewann er mit dem 10-jährigen Innuendo das Speed Derby.

Mit dem zehnjährigen Andiamo Z-Sohn Innuendo gewann Benjamin Wulschner am Samstaabend das Speed-Derby. Foto: Lafrentz

Vier Platzierungen gab es auch für Jörg Möller, der mit der zehnjährigen Stute Ambra in der internationalen Classic-Tour startete. Die Stute überzeugte in den 1,45m Springen mit zwei dritten Plätzen, die auch Jörg Möller ein ansehnliches Preisgeld bescherten. Auf der achtjährigen Stute Starlight G fügte er seinen Erfolgen einen 7. und 10. Platz in der internationalen Youngster-Tour hinzu. Vier Schleifen gab es auch für Thomas Kleis, der mit der 10-jährigen Chacco-Blue Stute Chades of Blue ebenfalls in der Classic-Tour startete und sich zweimal auf Rang 7 und einmal auf Rang 9 platzierte. Fünfter wurde der Gadebuscher in der 1. Derby-Qualifikation mit dem belgischen Wallach Ugaulin du Bosquetiau.

Jörg Möller sattelte die zehnjährige Stute Ambra in der Classic Tour und wurde zweimal Dritter. Foto: Jutta Wego

Zweimal ritt Philipp Makowei in der Derby-Tour ins Geld. Auf La Darca konnte er sich mit 12 Fehlern im Springderby an 12. Stelle platzieren. Als Siebzehnter wurde er in der 1. Qualifikation platziert. Zweimal platzierte sich auch der Unglücksrabe des diesjährigen Derbyturniers, André Thieme. Sein potentielles Derbypferd, der 10-jährige Hengst Contadur, zog sich am Montag vor dem Derby beim Training eine Krohnrand-Verletzung zu und konnte nicht geritten werden. "Inzwischen ist er wieder absolut fit, André will ihn in am 1. Juniwochenende in Schwanebeck wieder reiten", sagt seine Besitzerin Hannelore Auerswald (Berlin). In der Global Champion-Tour lief es nicht gut für den freifachen Derbysieger. Lediglich in der Youngster-Tour holte er sich auf dem 6. Platz im Finale und dem 11. Platz in der 1. Qualifikation auf achtjährigen Stute Colestina H zwei Schleifen. Holger Wulschner sattelte nur für die Global Champion-Tour und ritt den neunjährigen Casallvano, mit dem er eine Woche zuvor in Redefin das Lübzer Championat gewann, in der 1,45m Qualifikation auf dem 10. Platz ins Preisgeld. Im Finale der Tour, dem Großen Preis, gab es mit BSC Cha Cha Cha einen leichten Fehler und Rang 19. (Franz Wego)

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