Christina Thieme und Annemarie Ondrusch verteidigten ihre Dressur-Titel

Erschienen am 19.03.2018
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Bei den Hallen-Landesmeisterschaften der Dressurreiter in Redefin gab es zwei Reiterinnen die ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigt haben und mit Paulin Lutze (Wusterhusen), Juliane Scheibler (Rostocker Heide), ihre Schwester Henriette Scheibler und Kerstin Wellßow (Dubnitz) neue Titelträger.

Christina Thieme verteidigt mit Dozent in der Meisterklasse S ihren Titel aus dem Vorjahr. Alle Fotos: Jutta Wego

Vater Michael Thieme beglückwünscht und herzt seine Tochter Christina Thieme zur Titelverteidigung.

(Redefin) Für klare Verhältnisse sorgte in der Meisterklasse S von der 1. Wertungsprüfung an die Redefinerin Christina Thieme. Im Sommer 2017 nach längerem krankheitsbedingten Ausfall ihres 13-jährigen Wallachs Dozent noch nicht wieder richtig in Form und mit Bronze dekoriert, glänzte die 38-jährige Schwester des dreimaligen Derbysiegers André Thieme diesmal, gewann souverän beide S-Dressuren und verteidigte mit 146,193 Punkten ihren im Vorjahr gewonnenen Hallentitel. Den Prix Sankt Georg sicherte sie sich bei einheitlichem Richtervotum mit 73,211 Prozent. Ronald Lüders (Güstrow), seit Jahren ihr schärfster Konkurrent und im Gegensatz zu Christina immer wieder mit neuen Pferden am Start, die er alle selbst bis zur Drei-Sterne Klasse ausbildet, wurde Zweiter. Bei dieser Meisterschaft saß der 52-Jährige im Sattel der achtjährigen Stute Fantastic Girl und erreichte 70,407 Prozent. Fest in der Dressurspitze etabliert ist auch Libuse Mencke (Ganschow). Die 31-Jährige hat den elfjährigen Mecklenburger Syrio aus gestütseigener Zucht geritten und wurde mit 69,268 Prozent Dritte.

Ronald Lüders vom RV Güstrow holt mit Fantastic Girl erneut die Silbermedaille.

Exakt die gleiche Reihenfolge gab es in der 2. Wertung, der Intermediaire I. Christina Thieme siegte auf Dozent mit einer sehenswerten Vorstellung, die kaum Fehler aufwies. 72,982 Prozent ist Ausdruck der Qualität ihres Rittes. In S-Dressuren der Zwei-Sterne-Klasse noch wenig erfahren ist Fantastic Girl, mit der Ronald Lüders auf dem 2. Platz 69,079 Prozent erreichte. 68,816 Prozent erhielt Libuse Mencke mit dem Sancisco-Wallach Syrio (3. Platz). Hinter Christina Thieme ging Silber mit 139,486 Prozent an Ronald Lüders und Libuse Mencke gewann Bronze mit 138,084 Prozent.

Die Bronzemedaille ging an Libuse Mencke (RFV Gestüt Ganschow) mit dem Sancisco-Sohn Syrio aus gestütseigener Zucht.

Bei den Junioren und Jungen Reitern in der Meisterklasse M gingen zehn junge Damen an den Start. Sie mussten sich in den beiden offen ausgeschriebenen M-Dressuren mit Reitern aller Altersklassen auseinandersetzen. Große Überraschungen blieben aus, wenn man von Eve Deilmann-Walsh absieht, ein neues Verbandsmitglied aus Bad Schwartau, die jetzt Mitglied in der TSG Schönberg ist. Schon mit M-Siegen in Schleswig-Holstein und Hamburg dekoriert, hat sie sich eine Woche nach ihrem 17. Geburtstag unter den Nachwuchsreitern mit der 12-jährigen Trakehner Stute Maine in der 1. Wertung (M1*) mit 65,202 Prozentpunkten an die Spitze gesetzt und in der Gesamtprüfung nur Libuse Mencke (Ganschow) mit Sandokan an sich vorbei ziehen lassen.

In der Meisterklasse M der U21 Reiter ging der Titel erstmals an Henriette Scheibler (Rostocker Heide) auf Diva Desdemona S.

Riesen Erfolg für Familie Scheibler, deren Töchter Henriette und bei den Ponyreitern Juliane beide mit dem Landesmeistertitel nach Hause fuhren.

Die Favoriten Tanja Schneider (Phoenix) und Henriette Scheibler (Rostocker Heide), folgten auf Fashion Week (65,000%) und Diva Desdemona S (64,444%). In der 2. Wertung (M2*) drehte die 15-jährige Henriette Scheibler mit Diva Desdemona S den Spieß um und setzte sich unter den U21 Reitern mit 64,314 Prozent an die Spitze. In der Gesamtprüfung wurde sie hinter Ronald Lüder (Güstrow), Susanne Voss (Laage) und Libuse Mencke Vierte. Für Titelverteidigerin Tanja Schneider wurde es nun eng. Sie erhielt mit Fashion Week 63,579 Prozentpunkte, musste auch das zweite Pferd von Libuse Mencke vorbeilassen und wurde Sechste. Das reichte nicht zur Titelverteidigung. Mit 128,579 Prozentpunkten musste sie sich diesmal mit Silber begnügen. Umso größer die Freude bei Henriette Scheibler, die mit 128,758 Prozentpunkten Landesmeisterin wurde. Bei ihrem ersten Start für Mecklenburg-Vorpommern holte sich Eve Deilmann-Walsh die Bronzemedaille, die in der Zwei-Sterne M-Dressur mit 62,794 Prozent auf Maine hinter Tanja Schneider Rang 7 belegte.

Tanje Schneider gewann mit Fashion Week diesmal die Silbermedaille, tröstete sich aber mit dem S-Sieg in der Qualifikation zum Mitteldeutschen Jugendcup.

Für die Reiter bis 25 Jahre aus den ostdeutschen Verbänden gab es auch eine S-Dressur als Qualifikation zum Mitteldeutschen Jugendcup. Die Internationale Aufgabe für Mannschaften der Jungen Reiter gewann Tanja Schneider auf Fashion Week mit 67,851 Prozent und konnte sich damit am Sonntag doch noch freuen. Sie gewann vor Isabell-Madeleine Klußmann (Eimersleben/Sachsen-Anhalt) auf Sandero (67,368%) und Marie Kirchner auf Selina (65,790%).

Die Bronzemedaillen bei den U21 Reitern in der Meisterklasse M ging an Eve Deilmann-Walsh die mit Maine als Neumecklenburgerin für die TSG Schönberg reitet.

In Meisterklasse L der Nachwuchsreiter bis 21 Jahre war Mirjam Schlönvogt (Wusterhusen) eigentlich die heiße Favoritin, wenn man die Ergebnisse aus dem Vorjahr zu Grunde legt, als sie fast alle L-Dressuren in denen sie gestartet war gewonnen hat, und weil Titelverteidigerin Nathalie Westphal nicht mehr im Land ist. Nach der 1. Wertung am Samstag, als auf Trense geritten wurde, minderten sich die Erwartungen der Experten. Der 6. Platz mit Wertnote 7,3 auf Patricia unter den Nachwuchsreiter in der, wie in Klasse M, offen ausgeschriebenen Prüfung, ließ die Hoffnung auf den Titel schrumpfen. "Miriam ist gegenwärtig auf einem Zwischenweg in die M-Klasse. Sie hat ja auch die 1. Wertungsprüfung dieser Klasse geritten. Deshalb sind wir mit keinen hochgeschraubten Erwartungen nach Redefin gefahren, zumal beide Prüfungen dicht hintereinander zu reiten waren", begründet Miriams Mutter Katrin Schlönvogt das Ergebnis.

Paulin Lutze war die Gewinnerin des Tages bei den U21 Reitern der Meisterklasse L, die mit Pony Holsteins Nepomuk überraschend Landesmeisterin wurde.

Locker aufreiten konnte Paulin Lutze (Weiten-hagen). Die 16-Jährige gewann die Gesamt-prüfung der 1. Wertung auf dem 14-jährigen Reitpony Holsteins Nepomuk mit Wertnote 8,0 und war plötzlich die Favoritin in der Kandarenaufgabe am Sonntag. In dieser Prüfung ging Miriam Schlönvogt, ebenfalls 16 Jahre alt, sehr konzentriert zu Werke. Patricia zeigte ihre gewohnten Leistungen und das Wusterhusener Paar siegte mit 8,0. Auch Paulin Lutze machte mit ihrem Pony kaum Fehler. Mit 7,8 gab es diesmal den 2. Platz. In der Meisterschaft bedeutete das 15,8 Punkte für Paulin Lutze und 15,3 für Miriam Schlönvogt. Da war aber auch noch Thea Ehlers von Robinson Fleesensse, die am Samstag mit Sulivan Wertnote 7,6 erhielt, was unter den Nachwuchsreitern Rang 3 bedeutete und in der Gesamtprüfung Platz 5. Die 17-Jährige wiederholte ihre Leistung am Sonntag vom Vortag und bekam mit 7,7 sogar ein Zehntel mehr. Damit war sie in der Meisterschaft punktgleich mit Miriam Schlönvogt. Da diese aber in der 2. Wertung besser platziert war, ging die Silbermedaille wie schon 2017 nach Wusterhusen, Thea Ehlers gewann Bronze.

Miriam Schlönvogt (Wusterhusen) rettete mit einer Glanzleistung in der 2. Wertung auf Patricia die Silbermedaille.

Punktgleich mit Patricia, aber hinter ihr in der 2. Wertung platziert, Thea Ehlers mit Sulivan, die die Bronzemedaille gewann.

Bei den Ponyreitern wurde das Feld nach der Dressurreiterprüfung noch ordentlich durcheinander gewürfelt. Nach der Dressurreiterprüfung Klasse A sah es so aus als würde Juliane Scheibler (jüngere Schwester von Henriette Scheibler) die Meisterschaft klar für sich entscheiden. Die 13-jährige Reiterin aus Poppendorf, die für den RV Rostocker Heide reitet, gewann die Dressurreiterprüfung auf dem 13-jährigen Haribo klar mit 7,8. Ein Achtungszeichen setzte Stella Baranowski aus Wöpkendorf. Es war die erste Meisterschaft für die 14-Jährige Tochter von Birca Roos, deren Pony Goldkind erst fünfjährig ist und zweimal am Bundeschampionat der Reitponys teilnahm. Mit Wertnote 7,4 wurde sie Zweite und ließ Frieda Zopff (Passin), die Wertnote 7,1 erhielt, hinter sich. Auch für die 12-Jährige Frieda Zopff war es mit der neunjährigen Stute Happy Tin Hanami die erste Meisterschaftsteilnahme und die Freude über das Ergebnis war groß.

Die Medaillengewinner der Ponyreiter: v.l. Juliane Scheibler (Rostocker Heide) mit Haribo, Marie Burlein (Valluhn) mit Barolo, Faye-Mariene Heuer (Gadebusch) mit Caba vM.

Am Nachmittag in der Pony A-Dressur standen zwei andere Ponyreiter ganz vorn. Die 14-jährige Marie Burlein, die für den RFV Valluhn reitet, schien auf Rang 9 mit Wertnote 6,8 auf Barolo am Morgen schon aussichtslos zurück zu liegen. Die A-Dressur gewann das Paar mit Wertnote 8,2 und katapultierte sich damit noch bis auf den Silberplatz nach vorn. Ähnlich erging es Faye-Marine Heuer vom RFV Gadebusch. Eigentlich mehr im Springsattel zu Hause, gab es auf der neunjährigen Caba vM am Morgen eine 6,9 und Rang 7. In der A-Dressur steigerten sie sich um fast einen ganzen Zähler, wurden in der Prüfung mit 7,8 Zweite und rückten bis auf den Bronzeplatz vor. Mit knappen zwei Zehntel Punkten Vorsprung rettete Juliane Scheibler ihre Führung von der Dressurreiterprüfung und holte sich die Goldmedaille. In der A-Dressur gab es 7,4 und den 5. Platz. Damit fuhren beide Schwestern mit einem Landesmeistertitel nach Hause, während ihre älteste Schwester Charlotte Scheibler im Springsattel sehr erfolgreich ist.

Die 42-jährige Kerstin Wellßow holte den Titel bei den Ü40 Reitern in Klasse L mit Proud Robbie Williams nach Dubnitz auf die Insel Rügen.

Sieben Reiter-Pferd-Paare nahmen die Meisterschaft der Reiter ab 40 Jahre in Angriff, die gemeinsam mit den U21 Reitern zwei L-Dressuren zu reiten hatten. Vielseitigkeitslandesmeister Andreas Brandt hatte zwei Pferde am Start. Seine Ehefrau Bianca ging aus der Trensenaufgabe als Beste hervor. Die 42-Jährige saß im Sattel des Kleinen Reitpferds Morgendonner und erhielt Wertnote 7,4. Am Finaltag lief es jedoch nicht gut für das Paar, was sich in der Wertnote von 5,8 ausdrückt. 13,2 Punkte in der Addition beider Prüfungen reichten aber dennoch zur Silbermedaille

42 Jahre alt ist auch Bianca Brandt, Ehefrau des Vielseitigkeitsreiter Andreas Brandt aus Neuendorf, die mit Morgendonner die Silbermedaille gewann..

Den nicht so guten 2. Tag von Bianca Brandt nutzte die ebenfalls 42-jährige Kerstin Wellßow aus Dubnitz (Rügen), die mit dem elfjährigen Proud Robbie Williams zwar zu keiner Einzelplatzierung kam, mit zwei gleichmäßigen Ergebnissen von 6,9 und 6,8 aber auf 13,7 Punkte kam und Landesmeisterin der Ü40 Reiter wurde. Mit Wertnoten von 6,6 (Trensenaufgabe) und 6,0 holte sich Vielseitigkeitsreiter Georg Koch (Parkentin Hütten), der Tage zuvor noch an einer starken Erkältung litt und mit 63 Jahren ältester Meisterschaftsteilnehmer war, auf dem 13-jährigen Lux mit 12,6 Punkten die Bronzemedaille.

Wenige Tage nach überstandener starker Erkältung holte sich Georg Koch, mit 63 Jahren ältester Meisterschaftsteilnehmer, mit Lux die Bronzemedaille.

Auch für Reiter mit körperlichem Handicap gab es eine Meisterschaft. In der Individual Championship Aufgabe am Samstag siegte die 44-jährige Saskia Alexandra Deutz vom SV Robinson Fleesensee mit Wertnote 7,5 auf der siebenjährigen Stute Soyala. Nicht ganz zufrieden war Titelverteidigerin und Bundeskadermitglied Annemarie Ondrusch (RFV Krümmel). Die 24-Jährige wurde auf dem achtjährigen Rusty S mit 7,3 Zweite. Dritte in der Meisterwertung wurde die 51-jährige Stephanie Vollstedt vom SV Robinson Fleesensee auf dem neunjährigen Dark Georg.

Mit einer starken Leistung in der 2. Wertungsprüfung verteidigte die 24-jährige Annemarie Ondrusch vom RFV Krümmel, die in den Bundeskader aufgenommen wurde, ihren im Vorjahr errungenen Meistertitel bei den Reitern mit Handicap.

In der internationalen Aufgabe "Team Test" für Reiter mit Handicap drehte Favoritin Annemarie Ondrusch den Spieß um und setzte sich mit Wertnote 7,5 klar an die Spitze. Damit kam sie in der Summe auf 14,8 Punkte und verteidigte doch noch ihren Meistertitel aus dem Vorjahr. Saskia Deutz brach etwas ab, erhielt am Sonntag Wertnote 6,9 und gewann in der Summe mit 14,4 Punkten Silber. Bronze ging mit 12,7 Punkten und 6,4 aus der 2. Wertung an Stephanie Vollstedt. (Wego)

Die Medaillengewinner

Ponyreiter

Gold:     Juliane Scheibler (RV Rostocker Heide)
Silber:   Marie Burlein (RFV Valluhn)
Bronze:  Faye-Marine Heuer (RFV Gadebusch)

U21 Meisterklasse L

Gold:     Paulin Lutze (RV Weitenhagen)
Silber:   Miriam Schlönvogt (ZRFV Wusterhusen)
Bronze:  Thea Ehlers (SV Robinson Fleesensee)

U21 Meisterklasse M

Gold:     Henriette Scheibler (SV Rostocker Heide)
Silber:   Tanja Schneider (PferdeSV Phoenix)
Bronze:  Eve Deilmann-Walsh,Maine (TSG Schönber)

Reiter Meisterklasse S

Gold:     Christina Thieme (RFV Landgestüt Redefin)
Silber:   Ronald Lüders (RV Güstrow)
Bronze:  Libuse Mencke (RFV Gestüt Ganschow)

Reiter Ü40 Meisterklasse L

Gold:     Kerstin Wellßow (RFV Dubnitz)
Silber:   Bianca Brandt (RSC Neuendorf)
Bronze: Georg Koch (Parkentiner RV Am Hütter Wohld)

Reiter mit Handicap

Gold:     Annemarie Ondrusch (RFV Krümmel)
Silber:   Saskia Deutz (SV Robinson Fleesensee)
Bronze:  Stephanie Vollstedt (SV Robinson Fleesensee)

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