Braunschweig: Löwen Classics mit Einzel- und Mannschaftschampionaten

Erschienen am 05.03.2018

Martin Fink vor Adams und Betz Hallenchampion - Thomas Kleis auf Rang 12.

Braunschweig - Der neue Hallenchampion der Landesmeister heißt Martin Fink und kommt aus dem westfälischen Warendorf. Bei der 17. Auflage der Braunschweiger Löwen Classics setzte sich der 40-jährige Pferdewirtschaftsmeister mit Corana vor Sebastian Adams (Kerken/Rheinland) und Niklas Betz (Kirkel/Saarland) an die Spitze des 20-köpfigen Teilnehmerfeldes.

Insgesamt zehnmal konnte sich der Gadebuscher Thomas Kleis in den nationalen und internationalen Springen von Braunschweig platzieren. Preisschleifen gab es in allen drei Springen der Großen Tour und auf Chades of Blue (Foto) den 1. Platz im Großen Preis.
Foto: Jutta Wego

Alle drei hatten nach zwei Wertungsrunden eine "blitzsaubere" Weste und zogen ohne Fehler in das Finale ein. Hier ging Martin Fink vor allem auf den letzten Metern des Parcours volles Risiko und wurde mit dem Sieg belohnt. Platz zwei ging mit nur 0,21 Sekunden Rückstand an den 35-jährigen Rheinländer Sebastian Adams. Der mehrfache Landesmeister war schon als Jugendlicher höchst erfolgreich. In Braunschweig hatte er Carlo von Kielslück gesattelt und musste als Erster in den Finalparcours. 33,35 Sekunden waren gut, aber Fink und Corona waren schneller (33,14). Platz drei ging an Niklas Betz, der mit 19 Jahren der Jüngste im Bunde. Der Saarländer hat den elfjährigen Mecklenburger Contan (v. Contact Me) geritten, den Thomas Hackbusch (Plau) gezogen hat und benötigte für den Finalparcours 35,71 Sekunden.

Die Sieger im Hallenchampionat der Landesmeister v.l. Sebastian Adams Martin Fink und Niklas Betz. Foto: Feldhaus

Mecklenburg-Vorpommern wurde in diesem Championat von Heiko Schmidt (Neu Benthen) und Thomas Kleis (Gadebusch) vertreten. Heiko Schmidt kam auf Chaleen mit vier Fehlern aus dem 1. Wertungsspringen, Silberpfeil M traf unter Thomas Kleis gleich drei Stangen. In der 2. Wertung blieb Thomas Kleis mit Silberpfeil M zwar ohne Stangenfehler, kam mit einem Zeitstrafpunkt aus dem Parcours und wurde Sechster. In der Endabrechnung reichte das aber nur zum 12. Platz. Heiko Schmidt gab in der 2. Wertung auf.

Weiterer Meister-Titel für Westfalen - Berlin-Brandenburg und Baden-Württemberg auf den Plätzen

Nach dem Gewinn des Deutschen Hallenchampionats durch den Warendorfer Martin Fink holte das westfälische Team bei der Deutschen Meisterschaft der Landesverbände ebenfalls Gold. Silber ging nach Berlin-Brandenburg, Bronze an den Sieger von 2016, Baden-Württemberg.

Das westfälische Siegerteam, sowie die Zweiten aus Berlin-Brandenburg und Dritten aus Baden Württemberg. Foto: Kamphorst 

Zum nunmehr fünften Mal standen die Westfalen an der Spitze des Teamwettbewerbes. Entsprechend glücklich und ausgesprochen zufrieden war Mannschaftsführer Klaus Reinacher (Rosendahl): "Klar, man muss auch Glück haben, aber alle drei haben viel Erfahrung und sind sehr gut geritten", sagte er. Die drei, das waren in diesem Jahr: Startreiter Daniel Engbers (Südlohn) mit Evening Black, Schlussreiter Hendrik Dowe (Heiden) mit Queen Magic und Toni Haßmann (Wettringen) mit dem Hengst Contendrix. Vier Punkte lautete das Endergebnis für die Westfalen, resultierend aus einem Abwurf von Dowe/Queen Magic im ersten Umlauf.

Neue deutsche Vize-Meister wurden die Berlin-Brandenburger. Lediglich die fünf Punkte aus dem ersten Umlauf von Volkmar Schaddock (Wehrsdorf) und dem aus Familienzucht stammenden Glenn Corrado zählten für das Team von Mannschaftsführer Bernd Peters. Doppel-Null waren Robert Bruhns (Karstädt) mit Corbain und Felix Ewald (Strokow) mit DSP Adrijana. Bronze ging an Baden-Württemberg mit Armin Schäfer jun. (Bürstadt) auf Baldur, Mario Walter (Westhausen) auf Lancerto und Elisabeth Meyer (Pfungstadt) auf Lord Pizzaro. Acht Punkte zählten am Ende für das Team vom Mannschaftsführer Karl-Heinz Streng.

Etwas glücklos ritt das Team aus Mecklenburg-Vorpommern. Jörg Möller (Garlitz) blieb auf Ambra in der 1. Runde (8. Platz) ebenso fehlerfrei wie Thomas Kleis auf Christian, der Elfter in der Einzelwertung wurde. Aber ausgerechnet Christoph Lanske, zuletzt mit Chacco‘s-Girl immer ein ganz sicheres Paar, traf zwei Stangen. Damit waren schon alle Hoffnungen auf einen erneuten Titelgewinn wie im Jahre 2013 dahin. Damals holten André Plath (Poel) und die beiden Gadebuscher Philipp Makowei und Thomas Kleis den Mannschaftsmeistertitel.

In der 2. Runde brachte Christoph Lanske mit Chacco’s Girl zwar seine gewohnte Leistung und wurde mit fehlerfreiem Ritt Sechster in der Einzelwertung. Jörg Möller und Thomas Kleis bekamen jedoch je vier Fehler und mit 16 Fehlern insgesamt kam das Team nicht über den 8. Platz hinaus. Hätte Christoph Lanske in der 1. Runde seine gewohnte Leistung gebracht, wäre das Team mit acht Fehlern Dritter geworden.

Der Große Preis ging nach Belgien an Gilles Dunon

Der recht unbekannte Belgier Gilles Dunon gewann mit dem Hengst Fou de Toi vd Keihoeve überraschend den Großen Preis. Foto: Kamphorst

Recht unbekannte Reiter dominierten die Siegerrunde des Großen Preises. Zum Sieg ritt der Belgier Gilles Dumon mit dem Hengst Fou de Toi vd Keihoeve. Platz zwei sicherte sich der Niederländer Robert Vos mit Carat. Als bester Deutscher empfahl sich Rolf Moormann aus Großenkneten, der im Sattel der Stute Samba de Janeiro den dritten Platz belegte. Der 40 Jahre alte Belgier Gilles Dunon meisterte die Siegerrunde mit seinem 13-jährigen Hengst Fou de Toi in fehlerfreier Bestzeit von 35,36 Sekunden und wurde für seine rasante Runde durch die Volkswagenhalle mit einem Geländewagen des Hauptsponsors belohnt. Dass der Niederländer Robert Vos ein schneller Reiter ist, hatten die Zuschauer schon am Vortag sehen können, als der 44-Jährige das Championat von Braunschweig gewann. Auch im Großen Preis war der bereits 18 Jahre alte belgische Wallach Carat sein Partner (0/36,13). Rolf Moormann und die Stolzenberg-Tochter Samba de Janeiro benötigten 36,54 Sekunden und folgten auf Platz drei. "Ich wäre schon gerne mit dem Auto des Sponsors nach Hause gefahren", scherzte der 43-Jährige, "aber Samba hatte eine längere Pause, ich freue mich, dass sie gut drauf ist."

Das Championat von Braunschweig ging in die Niederlande an Robert Vos auf dem bereits 18-jährigen Carat. Foto: Kamphorst

Einziger Reiter aus MV der die Große Tour absolvierte, war Thomas Kleis. Er überraschte mit sehr guten Ritten. In der 1. Qualifikation wurde er mit dem 14-jährigen Ugaulin du Bosquetiau überraschend Dritter. Die zehnjährige Chacco-Blue Stute Chades of Blue war seine Partnerin in der 2. Qualifikation, dem Championat von Braunschweif. In Umlauf und Stechen strafpunktfrei, sammelte Thomas auf dem 8. Platz wertvolle Weltranglistenpunkte. Große Hoffnungen auch im Großen Preis, nachdem er mit Chades of Blue im 1. Umlauf fehlerfrei blieb. Im 2. Umlauf konnte das Paar einen Abwurf leider nicht vermeiden und wurde in der Endabrechnung Elfter.

Thomas Kleis war der am meisten beschäftigte MV-Reiter in Braunschweig. In der Internationalen Youngster-Tour sattelte er die siebenjährige Stute Donna I, blieb im Finale in beiden Phasen des schweren Springens fehlerfrei und wurde Sechster. Es gab zu Turnierbeginn drei weitere nationale Springen. Im Einlaufspringen zur Meisterschaft der Landesverbände ritt er Christian ins Preisgeld. Jörg Möller konnte die achtjährige Stute Starlight G in allen drei Springen platzieren.

Fazit des Turnierleiters

Turnierleiter Axel Milkau, der während des Turniers das Deutsche Reiterkreuz in Silber überreicht bekam, zog nach den drei Turniertagen eine rundum positive Bilanz seiner "LöwenClassics", die ihre nunmehr 17. Auflage erlebten. In den sechs Veranstaltungsabschnitten wurden 26.000 Zuschauer registriert. Mit seinen Partnern und Sponsoren ist das CSI3* erst einmal bis 2020 in der Volkswagenhalle gesichert. "Wir sind mit unserem Programm gut aufgestellt, aber wenn es uns finanziell gelingt, dann wollen wir auch wieder den vierten Stern", sagte er in der Pressekonferenz. (Franz Wego)

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