EM Vielseitigkeit Strzegom: Dressurtag 1

Erschienen am 17.08.2017

Heute gehen in Polen die ersten 39 Paare aufs Viereck

Strzegom/POL (fn-press). Die Europameisterschaften Vielseitigkeit haben begonnen. Um 10.15 Uhr geht der erste von 77 Teilnehmern auf das Prüfungsviereck. Hier noch einmal der Tag im Überblick, 

Riesenfreude über das tolle Dressurergebnis von 24,6 Punkten mit Seigneur Medicott bei Bettina Hoy, mit der sie das Feld deutlich anführt. Foto: JW

16.36 Uhr
Ein "Rekordergebnis" von 24,6 Minuspunkten für die deutsche Meisterin Bettina Hoy und ihren Westfalen Seigneur Medicott (v. Seigneur d'Alleray xx), ein aktuell dritter Platz für die Siegerin des CCI4* Luhmühlen, Junioren-Bundestrainerin Julia Krajewski und Samourai du Thot mit 36,3 Minuspunkten und ein gelungener Einstand für die deutsche Einzelreiterin Josefa Sommer mit Hamilton (41,0/Platz neun): Besser hätte der erste Tag für Titelverteidiger Deutschland kaum laufen können. "Wir sind schon sehr zufrieden", sagt Bundestrainer Hans Melzer und ergänzt: "Aber abheben werden wir deswegen nicht, dafür sorgt schon (Kursdesigner) Rüdiger Schwarz mit seinem Geländekurs. Keiner von uns denkt, dass das hier ein Dressur oder ‚Durchmarsch"-Turnier wird, dafür nehmen wir das Gelände zu ernst. Aber schön ist das Ergebnis heute schon. Vor allem, dass alle unsere drei Reiter heute ihre persönlichen Bestleistung erbringen konnten, ist schon gigantisch."

16.20 Uhr
Der erste Dressurtag nähert sich dem Ende. Da wird es Zeit, einmal einen Blick auf den Zwischenstand der Teams zu werfen, auch wenn das Ergebnis nach zwei Reitern natürlich noch nicht sehr aussagekräftig ist. In Führung liegt - kaum anders zu erwarten - die deutsche Mannschaft mit nur 60,90 Minuspunkten, gefolgt von Frankreich mit 75,90 Minuspunkten. Der Vorstellung des "gehypten" Uspilon und seinem Reiter Thomas Carlile entsprachen zwar nicht ganz den wilden Spekulationen im Vorfeld, aber mit 34,4 Minuspunkten lieferte das Paar eine echte Hausnummer ab und rangiert damit auf Platz zwei. "Wenn ich eine Vollblutstute hätte und züchten wollte, könnte ich mir vorstellen, damit zu Upsilon zu gehen", äußerte sich auch Bettina Hoy begeistert über den imposanten Schimmelhengst.

Auf dem aktuell dritten Platz der Teamwertung ordnen sich die Briten mit 82,40 Minuspunkten ein, dicht gefolgt von Schweden mit 83,0 Minuspunkten. Für Letztere punktete vor allem die in Deutchland lebende Louise Svennson-Jähde, die mit Wieloch Utah Sun lediglich 38,3 Minuspunkte mit in die weiteren Prüfungen nimmt.

15.37 Uhr
"Ich habe einfach Freude daran, das Pferd zu reiten", sagt Bettina Hoy strahlend. "Er macht immer mit und man kann genau das abfragen, was man zuhause traniert hat." Aber auch die Reiterin wurde hoch bewertet - gleich zwei Richter zogen in der Schlussnote die glatte "10" fürs Reiten. Genau 20 Jahre ist es her, dass Bettina Hoy 1997 den ersten Einzeltitel der Nachkriegszeit für Deutschland kassierte, damals in Burghley. "Das lässt sich überhaupt nicht mehr vergleichen", sagt sie. Mit ihrem Ergebnis hat sie jedenfalls gut vorgelegt. 24,6 Minuspunkte sind das beste Ergebnis, dass sie mit Seigneur Medicott (Mickey) in Drei-Sterne-Dressur jemals erzielt hat. Ihr persönlicher Rekord ist es allerdings nicht. Den hält sie nach wie vor mit Woodsides Ashby. Bei den WM in Jerez 2002 kam sie gerade einmal 20,8 Minuspunkte. Für alle Dressurfans: Das waren umgerechnet 86,13 Prozent. Jetzt in Strzegom waren es kaum weniger, 83,59. 

14.44 Uhr
Wahnsinn! Auch Bettina Hoy und Seigneur Medicott beweisen, dass das deutsche Vielseitigkeitsteam in Top-Form ist: Mit nur 24,6 Minuspunkten beenden die beiden ihre Dressur und schieben sich damit klar an die Spitze des Teilnehmerfeldes.

14.25 Uhr
Die erste Reiterin nach der Pause war die Dänin Cecilie Eriksen. Sie erzielt mit Calvin 45,6 Minuspunkte: "ihr bestes Dressurergebnis auf diesem Niveau". Es war übrigens ihre Schwester Camilla, die den Fuchs zweijährig in den "Kleinanzeigen" im Internet entdeckte. Weil sie so lange Beine bekam und ihr Pony zu klein wurde, kaufte die Familie Calvin für 12.000 Kronen, also ca. 1.600 Euro. Allerdings wuchs wurde er dann doch nicht ganz so groß wie erhofft und so durfte Cecilie ihn reiten. Vor sechs Jahren brachte sie mit nach Deutschland, wo sie für acht Monate mit Marco Krüger und Nadine Marzahl trainierte.

14.00 Uhr
Der nächste Dressur-Block verspricht Spannung. Wie jedes Championat hat auch Strzegom ein "Wunderpferd", das in aller Munde ist. Es ist der Schimmelhengst Upsilon. Der französische Reiter Thomas Carlile (in Toulouse geboren und ein Sohn britischer Eltern) und der Angloaraber hatten im vergangenen Jahr eine ungeheure Erfolgsserie, an die sich in diesem Jahr der Sieg im CIC3* Barbury anschloss. Die Dressur beendete das Paar mit nur 30,8 Minuspunkten. Direkt vor ihm (um 14.35 Uhr) startet allerdings erst einmal die Deutsche Meisterin Bettina Hoy, die mit Seigneur Medicott beim CIC3* Luhmühlen nur 26,3 Minuspunkte auf dem Viereck sammelte. 

12.50 Uhr
Vor der Mittagspause sieht die Situation in Strzegom wie folgt aus. Noch immer führt Julia Krajewski mit Samourai du Thot mit nur 36,3 Minuspunkten. Dahinter konnte sich der Letzte vor der Pause, Felix Vogg aus der Schweiz, mit nur 37,2 Minuspunkten einordnen. Er reitet seinen bewährten Onfire, einen 15-jährigen Wallach aus der Zucht seines verstorbenen Großvater Roland Perret, der selbst 1956 bei den Olympischen Spielen für die Schweiz am Start war. Auf dem vorläufigen Platz drei rangiert die deutsche Einzelreiterin Josefa Sommer mit Hamilton. Sie hat mit 41,0 Minuspunkten das Viereck verlassen, ebenso wie der Italiener Pietro Roman mit Barraduff . Dem italienischen Meister ist der Reitsport übrigens in die Wiege gelegt. Vater Federico war 1980 Olympiasieger bei den "Boykott-Spielen" in Moskau und gewann dort auch Silber mit dem Team. Im vergangenen Jahr startete Pietro Roman in Rio fürs italienische Team - übrigens gemeinsam mit seinem Bruder Luca. 

                  Julia Krajewski mit Samourai du Thot.

12.33 Uhr
Schade, schade. Ohne den versprungenen Galoppwechsel am Ende wäre Josefa Sommer noch dichter an die noch immer führende Julia Krajewski herangerückt. "Ich reite ja noch nicht so lange auf Drei-Sterne-Niveau und habe daher auch mit den Wechseln noch nicht so viel Erfahrung. Das ist noch unsere Schwachstelle. Er wartet förmlich darauf - und ich auch", sagt Sommer. "Dafür müssen wir in der Trabtour etwas mehr punkten." Generell ist sie mit dem Ergebnis sehr zufrieden. "Ich kenne Hamilton ja nun schon lange. Und von Prüfung zu Prüfung ist er besser geworden", sagt sie. Der frühe Startplatz kommt ihr übrigens entgegen, vor allem im Hinblick auf den Geländeritt am Samstag, bei dem ja in derselben Reihenfolge gestartet wird. "Im Gelände schaue mir nicht so gerne viele Reiter vorher an. Ich reite lieber so los, wie es mir vorher überlegt habe.

12.12 Uhr
Ein versprungener Wechsel, trotzdem ein gutes Dressurergebnis für Josefa Sommer und Hamilton: 41 Minuspunkte bedeuten vorerst gemeinsam mit dem Italiener Pietro Roman Rang zwei hinter Julia Krajewski und Samourai du Thot. 

11.27 Uhr
Ein erfahrenes Paar macht den Abschluss vor der ersten kurzen Pause: Joris Vanspringel aus Belgien mit Lully des Aulnes. Seit 2009 ist die belgische Kombination im Sport unterwegs, war bei den Olympischen Spielen in London und Rio am Start und belegte zuletzt beim CCI4* Badminton in diesem Jahr Platz 24. Dressur gehört allerdings nicht nur Lieblingsdisziplin der beiden. Sie verlassen mit 51,5 Minuspunkten das Viereck.

Nach zehn von 39 Paaren, die am ersten Dressurtag an den Start gehen, führt weiter Julia Krajewski vor dem Italiener Pietro Roman mit Barraduff (41,0) und dem Franzosen Sidney Dufresne mit Tresor Mail (41,5).

11.18 Uhr
"Ich bin absolut zufrieden. Natürlich gibt es noch Minikleinigkeiten zu verbessern, man ist ja selbstkritisch, aber bei dieser Atmosphäre ist es schon das Optimum. Sam ist ja kein Dressurpferd, er sammelt einfach dadurch Punkte, dass er immer leistungsbereit ist und sein Bestes gibt. Und das Ergebnis ist absolut im Bereich dessen, was wir leisten können", sagt Julia Krajewski nach ihrem Ritt. Denkt sie noch an Rio, wird sie gefragt: "Bis eben gerade nicht", sagt sie und lacht. Bei den Olympischen Spielen war sie kurzfristig ins Team gerückt und im Gelände ausgeschieden. "Irgendwann muss man aufhören, über die Vergangenheit nachzudenken", sagt sie. Ihr Blick ist in die Zukunft gerichtet.

11.09 Uhr
Große Freude bei Julia Krajewski: Als erste deutsche Starterin beendet sie die Vielseitigkeitsdressur mit Samourai du Thot mit 36,3 Minuspunkten, vorläufige Führung! Um 11.54 Uhr folgt Einzelreiterin Josefa Sommer mit Hamilton. 

10.49 Uhr
Gleich kommt Julia Krajewski als erste deutsche Reiterin. Jetzt heißt es, Daumen drücken.

10.36 Uhr 
Erwartungsgemäß das erste gute Ergebnis lieferte die erste britische Kombination, Oliver Townend mit Cooley SRS, mit 42,6 Minuspunkten ab. Der zweimalige Mannschaftseuropameister (mit Flint Curtis) reitet den zehnjährigen Iren (v. Ramiro B) seit 2014, damals waren sie Neunte bei den WM der Jungen Vielseitigkeitspferde in Le Lion d’Angers. 

10.15 Uhr
Die erste Starterin kommt aus Basel in der Schweiz. Sandra Leonhardt-Raith mit ihrem hübschen Schimmel Toubleau de Rueire. Die beiden werden von Hansueli Schmutz, dem Europameister von 1981, betreut und sicherten sich die notwendige CCI3-Qualifikation für Strzegom im vergangenen Jahr beim Nationenpreisfinale in Boekelo. Übrigens: Leonhardt-Raith hat nach einer Bereiterlehre Medizin studiert und sich als ehemalige Schulärztin dann "lausiger" Problemen angenommen: Sie ist Expertin für Läusebefall.

10.00 Uhr
Starten werden die Nationen in folgender Reihenfolge: Schweiz, Dänemark, Großbritannien, Spanien, Irland, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden und Belgien. Den Pathfinder für Deutschland macht Julia Krajewski (Warendorf) mit Samourai du Thot um 10.50 Uhr. Zwischen den vier Team-Blöcken sind dann jeweils Einzelreiter am Start. Erste Einzelreiterin ist die deutsche EM-Debütantin Josefa Sommer aus Immenhausen mit dem von ihrem Vater gezogenen Heraldik xx-Sohn Hamilton um 11.54 Uhr. 

09.50 Uhr 
Wie üblich starten zunächst die ersten Mannschaftsreiter in der von den Equipechefs gelosten Reihenfolge. Insgesamt stellen 13 Nationen ein Team. Eine Mannschaft besteht drei bis vier Reitern, von denen die besten drei am Ende gewertet werden. Sprich, bei einem Trio gibt es kein Streichergebnis. In Strzegom trifft das nur auf eine Nation zu: Norwegen. Die erste norwegische Teilnehmerin, Heidi Bratlie Larsen mit Euforian, erleben wir daher erst in der zweiten Teamrunde.

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