Ulf Ebel löst Thomas Kleis als Landesmeister ab

Erschienen am 14.03.2017
ErgebnisseErgebnisse

Der Reiter von RSV Polzow, gewann die Meisterschaft und den Großen Preis

Die neuen Hallen-Landesmeister im Springreiten: v.l. Ulf Ebel (S-Klasse), Mario Mühlenberg (Ü40-Senioren), Christoph Maack (U21-Nachwuchsreiter), Caroline Lenz (U16-Ponyreiter), Lilli Plath (U16-Children), Juliane Weihs (Damenklasse). Foto: Jutta Wego

(Redefin) Die Hallen-Landesmeisterschaft der Springreiter von Mecklenburg-Vorpommern war am Wochenende im Landgestüt Redefin von hohem Leistungsniveau gekennzeichnet. "Ich bin in Sachsen zu Hause und baue auch international Parcours. Dass sich von 30 Starterpaaren in dem wirklich am oberen Limit angesiedelten Parcours im Großen Preis, immerhin auf Zwei-Sterne-Niveau, 13 für das Stechen qualifizieren, hätte ich nie geglaubt", sagt der internationale Parcourschef Marko Hesse.

Doppelerfolg für den 36-jährigen Ulf Ebel aus Polzow: Sieg auf Casanowa im Großen Preis und Meisterschafts Goldmedaille auf Les Lennet. Foto: Jutta Wego

In der Tat hatte die offen ausgeschriebene Meisterschaft der Leistungsklasse S sehr hohes Niveau. Bereits am Freitag ritten neun Reiter-Pferd-Paare fehlerfrei. Den Sieg holte sich Christoph Lanske vom RSV Dersekow auf Chacco’s Girl vor Philipp Makowei (Gadebusch) auf Chivas Regal. Dieses Springen gehörte nicht zum Meisterschaftsprogramm. Im 1. Wertungsspringen der Klasse S setzte Thomas Kleis (Gadebusch) mit einem Sieg auf der 14-jährigen Stute AFP’s Questa Vittoria zur Titelverteidigung an. Philipp Makowei wurde erneut mit dem zehnjährigen Chivas Regal Zweiter und meldete ebenfalls Titelambitionen an. Ebenso Paul Wiktor vom RFV Trent/Rügen, der auf dem achtjährigen Leeve Jung Dritter wurde. 15 der insgesamt 51 Starterpaare blieben fehlerfrei.

Nach einem Jahr Babypause war Juliane Weihs (Grevesmühlen) wieder fit und gewann mit Goodewind die Damenmeisterschaft. Foto: Jutta Wego

Im Großen Preis wendete sich das Blatt, weil einige von denen die am Samstag strafpunktfrei waren Fehler bekamen. Nur zwei Reitern gelangen insgesamt zwei Nullrunden. Dies war zum einen Ulf Ebel vom RSV Polzow mit Les Lennet, der erstmals in eine MV-Meisterschaft eingriff, nachdem er aus familiären Gründen (verheiratet mit Anna Ebel-Jürgens aus Polzow) von Angermünde nach MV-übersiedelte. Die zweite "Doppel-Null" lieferte, völlig überraschend, Silvio Wascher aus Papenhagen bei Grimmen, der mit Arizona nach wie vor für seinen Heimatverein Redefin reitet.

Der 17-jährige Christioph Maack wurde in der Klasse der U21-Nachwuchsreiter seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich mit zwei Einzelsiegen auf Derbys dream die Meisterschärpe. Foto: Jutta Wego

Auch im Stechen blieben beide fehlerfrei, Ulf Ebel war aber eine Sekunde schneller und wurde Landesmeister. Silvio Wascher holte Silber und die Bronzemedaille ging auf die Insel Poel an Rashad Samadov, der zur aserbaidschanischen Olympiamannschaft gehört und auf dem 13-jährigen niederländischen Hengst Zidane D aus der 1. Wertung mit 0,75 Zeitfehlern mitbrachte. Ulf Ebel ritt zwei Pferde ins Stechen, war mit Casanova erster Starter und legte eine fehlerfreie Runde vor, deren Zeit keiner der Konkurrenten zu unterbieten vermochte. Damit gewann der 36-Jährige neben der Meisterschaft auch den Großen Preis.

Einen beeindruckenden Ritt auf Alcira im Stilspringen (WN 9,0) lieferte die 14-jährige Lilli Plath (Poel), die ebenfalls beide Wertungsprüfungen gewann und Landesmeisterin bei den Children wurde (hier auf Flagrant Verde). Foto: Jutta Wego

Titelverteidiger Thomas Kleis wurde im Großen Preis mit nur einer hundertstel Sekunde Rückstand zu Ebel Zweiter auf Fortune. Mit der For Pleasure-Stute hatte er die 1. Wertung nicht geritten. Sein Siegerpferd der 1. Wertung wiederum, AFP’s Questa Vittoria, ritt er nicht in der 2. Wertung. So dass Kleis nur auf Silberpfeil M in die Wertung kam und mit 4 Fehlern Rang 9 belegt. "Wir hatten beschlossen, Questa Vittoria nach einem Sieg aus dem Sport zu nehmen und das war gestern" begründete Kleis seinen Entschluss. "Die Stute hat mir acht Jahre lang so viel Freude gemacht und Erfolge beschert (Redaktion: 263 Platzierungen, darunter 68 Siege). Nun bereiten ihr hin und wieder die Füße Probleme, deshalb soll sie nun Mutterfreuden mit Fohlen genießen." Entscheidung eines Reiters mit echtem Horsemanship, der das Tierwohl vor den Erfolg stellt, was Respekt und Hochachtung verdient!

Eine strahlende Siegerin auf Remus sahen die Besucher mit Caroline Lenz (Wessin) bei den Ponyreitern, die das Stilspringen mit 8,3 gewann. Foto: Jutta Wego

Spannung auch in den fünf weiteren Entscheidungen

Juliane Weihs (Grevesmühlen) nahm nach einem Jahr Babypause erstmals wieder an einem Turnier teil und gewann auf Anhieb, wie bereits 2015, die Goldmedaille in der Damenmeisterschaft. Sie blieb auf der Stute Goodewind ebenso zweimal fehlerfrei wie Kathrin Greve (Gadebusch) auf Amelie, die Silber gewann und Kathrin Wollert (Tenze) auf Claudius, an die Bronze ging. Die Entscheidung über die Medaillenvergabe lieferte die Rangierung in der 2. Wertungsprüfung.

Erstmals in der Ü40-Klasse am Start, holte sich der 42-jährige Mario Mühlenberg (Friedrichsruhe) auf der sechsjährigen Stute Georgia Armani mit zwei Siegen den Meistertitel. Foto: Jutta Wego

Einen ähnlichen Verlauf nahm die Meisterschaft der U21-Nachwuchsreiter. "Preis der Besten" Sieger und Mannschafts-Europameisterschaftsmedaillengewinner Christoph Maack (Kirch-Mummendorf), wurde seiner Favoritenrolle gerecht, gewann auf Derbys dream beide Wertungsprüfungen und die Meisterschaft. Zwei Nullrunden gelangen neben ihm nur Johanna Schmidt (Passin) auf dem 12-jährigen Quintana Roo, die in der 2. Wertung Dritte wurde und Silber gewann. Maacks Teamkollegin Jenny Kammholz (beide 17 Jahre) hatte mit Queen Bee in der 1. Wertung vier Fehler. In der 2. Wertung führte sie fehlerfrei bis zum letzten Reiter Christoph Maack, der sie auf den 2. Platz verwies. In der Meisterschaft holte sie Bronze.

 

Rashad Samadov ist Aserbaidschaner, trainiert seit einigen Wochen in der Reitanlage Plath (Timmendorf) und holte mit dem Hengst Zidane D auf Anhieb die Bronzemedaille. Foto: Jutta Wego

In der Klasse der Children, die auf 16 Jahre erweitert wurde, gab es einen Start-Ziel-Sieg von Lilli Plath (Poel). Die 14-Jährige gewann die 1. Wertungsprüfung mit einem "Bilderbuchritt" und Stilnote 9,0 auf Alcira. Auch in der 2. Wertung, in der sie auf ihrer Erfolgsstute 1. Starterin war, ließ sie sich den Sieg nicht nehmen. Die 15-jährige Anna-Chantal Burmeister (Schwaan) wurde in der 1. Wertung mit Stilnote 8,7 auf der siebenjährigen Catania Dritte, blieb auch am Sonntag in der 2. Wertung fehlerfrei und landete erneut auf dem 3. Platz. Weil Paula Fatteicher (Neuendorf), die im Stilspringen auf Undercover Lady mit Wertnote 8,8 vor Anna Chantal lag, in der 2. Wertung Fehler bekam, rutschte die Schwaanerin auf den Silberplatz vor. Bronze ging auf die Insel Rügen an Charlie Ann Wolf, die mit Lousianne für die RSG Wöpkendorf reitet.

Mit dem achtjährigen Hengst Diarano aus familieneigener Zucht wurde Anna Ebel-Jürgens Fünfte in der Damenmeisterschaft, platzierte den Diarado-Sohn dreimal in Klasse M und holte mit Levado und La Conga weitere vier S-Platzierungen. Foto: Jutta Wego

Eine strahlende Gesamtsiegerin gab es mit Caroline Lenz (Wessin) bei den Ponyreitern. Mit Remus gewann sie das Stilspringen (WN 8,3), blieb auch im zweiten Springen fehlerfrei und wurde mit der Meisterschärpe geehrt. Mit 8,2 nur knapp um ein Zehntel im Stilspringen geschlagen wurde der talentierte Flemming Ahlmann (Alt Sammit) mit Lila Grace. Im Finalspringen ließ er sich den Sieg nicht nehmen und wurde Vize-Landesmeister. Mit einem 3. und 4. Platz holte sich Lysan-Cathris Hinz (Malchow) mit dem neunjährigen Narsil die Bronzemedaille.

Silber gab es auch für Johanna Schmidt vom Reitclub Passin in der Klasse der U21 Nachwuchsreiter auf Quintana Roo, die in beiden Wertungsprüfungen der Klasse M fehlerfrei blieb. Foto: Jutta Wego

In der Altersklasse der Ü40-Amateure war der 42-jährige Mario Mühlenberg (Friedrichsruhe) erstmals am Start. Mit der erst sechsjährigen Stute Georgia Armani gewann er beide Wertungsspringen der Klasse L und wurde Hallen-Landesmeister. Die Entscheidung fiel erst im Stechen. Hier bekam Wilfried Holl (Crivitz) mit Queen de La einen Fehler und wurde Vize-Landesmeister. Pechvogel der Meisterschaft, die insgesamt einen sehr guten Verlauf nahm, war Enrico Finck (Zehlendorf). Mit Cronau hätte er sich den Titel im Stechen holen können, schlug aber einen falschen Kurs ein. Seine Ergebnisse aus den Umläufen reichten dennoch zur Bronzemedaille.

Ihre Silbermedaille aus dem Vorjahr in der U16 Children Klasse verteidigen konnte die 15-jährige Anna-Chantal Burmeister aus Schwaan auf Catania. Foto: Jutta Wego

Ein großes Lob geht an die Veranstaltercrew um Heiko Strohbehn, der Rolf Günther würdig vertrat, der im Krankenhaus lag. Vor allem der Reitboden war absolute Spitze. Einer der Gründe warum die Pferde so gut sprangen. In seiner Abschlussrede bedanke sich Verbandspräsident Dr. Burkhard Dittmann ausdrücklich beim Veranstalter und den Reitern. An Rolf Günther richtete er gute Genesungswünsche. (Franz Wego)

 

 

 

Mit zwei fehlerfreien und sehenswerten Runden gewann der 13-jährige Flemming Ahlmann vom RFV Alt Sammit die Silbermedaille bei der Hallen-Landesmeisterschaft der Pony-Springreiter auf Lila Grace. Foto: Jutta Wego

Mit der Abschlussparade und Meisterehrung, eskortiert von Verbandsgeschäftsführer Hans-Joachim Begall und angeführt von den Medaillengewinnern der Ponyreiter (v.l. Flemming Ahlmann, Caroline Lenz, Lysan-Cathris Hinz) gingen drei harmonische Meisterschaftstage in Redefin zu Ende. Foto: Jutta Wego

ErgebnisseErgebnisse

Warenkorb

Sie haben 0 Artikel in Ihrem Warenkorb

Warenkorbwert: 0,00€