Halleneröffnung bei Vierspännerfahrer Mario Schildt in Klein Nieköhr
Erschienen am 05.12.2018
Ein neuer Baustein für den Pferdesport in Mecklenburg-Vorpommern, der sehr gute Trainingsmöglichkeiten bietet.
Zahlreiche Gäste sind zur Eröffnung der neuen Reithalle nach Klein Nieköhr gekommen. Foto: Jutta Wego
Im Ortsteil Nieköhr der Gemeinde Behren-Lübchin ist die Großfamilie Schildt zu Hause. Vater Erhard betreibt dort mit seinen Söhnen Steffen und Mario einen großen Milchrinderbetrieb. In Pferdekreisen ist die Familie aber besonders durch ihre Aktivitäten im Fahrsport bekannt. Erhard Schildt (64) ist Sportfahrer im Zweispänner und der 40-jährige Mario seit Jahren der erfolgreichste Vierspännerfahrer im Land.
Der 9 Jahre alte Marvin mit seiner 11-jährigen Schwester Michelle fährt seine Eltern Monique und Mario Schildt mit einem Ponygespann in die neue Halle.
Foto: Jutta Wego
Mario führt einen eigenen Betrieb und hat in diesem Jahr ein bedeutendes Investitionsvorhaben verwirklicht: den Bau einer neuen Mehrzweckhalle zum Fahren und Reiten. "Die Idee dazu hatte ich schon länger, in diesem Jahr nun habe ich mich an die Umsetzung gemacht", sagt Mario Schildt. Nachdem alle Genehmigungen eingeholt, die Planungen vorangetrieben und Verträge mit den Baubetrieben abgeschlossen waren, ging es ganz schnell. Nach nur sechs Monaten Bauzeit konnte Marion Schildt seine neue Halle in Klein Nieköhr, die seit Gesamtanwesen mit neuem Wohnhaus und modern ausgestaltetem alten Pferdestall abrundet, der Bestimmung übergeben.
Die Familie von Mario Schildt mit Ehefrau Monique und ihren Kindern Marvin (l.) und Michelle. Foto: Jutta Wego
Zur Eröffnung am 4. Dezember mit zahlreichen Gästen fuhren die Kinder Michelle (11) und Marvin (9) mit einem Ponygespann in die 30 mal 48 Meter große Reitbahn, die zur Bewässerung mit einem Ebbe-Flut-System ausgerüstet ist. Im hinteren Teil der Kutsche hatten die Eltern Monique und Mario Platz genommen. Mario begrüßte die Gäste und konnte Lob anbringen: "Das entstandene Werk das sie hier sehen ist das Ergebnis einer tadellosen Zusammenarbeit mit den Behörden und Firmen", bedankte sich der Bausherr bei allen Beteiligten. Auch Landrat Sebastian Constien, der persönlich anwesend war, freute sich über das gelungene Projekt, dass mit Mitteln aus dem europäischen Leader-Mittel-Fond gefördert wurde: "Hier entstand eine wahre Heimstätte für den Pferdesport". Zudem lobte der Politiker den Landwirtschaftsbetrieb der Familie Schildt, der 2018 als "Bester Ausbildungsbetrieb des Landes" auf der MeLa in Mühlengeez ausgezeichnet wurde.
Opa Erhard Schildt (64) ist stolz auf seine Kinder und Enkel, die sein Hobby teilen. Foto: Jutta Wego
Im Anschleppbereich der Halle finden Pensionspferde in elf geräumigen Boxen Platz. Das 1.700 Quadratmeter große Dach wurde an einen Betreiber von Solaranlage vermietet. "Dazu habe ich ihn geraten", sagt Rechtsanwalt Alfred Behrens aus dem benachbarten Schwasdorf. Ein Experte in Sachen erneuerbare Energien, der zu den bedeutenden Förderern des Springreiters Holger Wulschner gehört und als passionierter Jagdreiter nun selbst mit seinem sechsjährigen Schimmel in dieser Halle trainiert.
Die neue Reithalle, ein Stahlträgerbau, präsentierte sich am 4. Dezember farbenfroh und besonders zweckmäßig. Foto: Jutta Wego
Vor allem die Fahrer im Land haben die großzügig angelegte Halle für ihre Ausbildung entdeckt. Bereits am ersten Wochenende hatte Landes-Disziplintrainer Jörg Cröger (Schwinkendorf) vielen Schützlingen auf den Wagen und auf den Pferderücken wichtige Hinweise gegeben. Im Februar wird es einen Fahrabzeichen-Lehrgang mit Prüfung geben. Dazu haben sich bereits 25 Teilnehmen angemeldet, die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. "Unser Wunsch ist es, junge pferdesportinteressierte Fahrer und Reiter zu begeistern bei uns zu trainieren", sagt Mario Schildt, der beim Fahrertag in Bollewick gerade wieder in den Fahrausschuss unseres Landes gewählt wurde. Reiter der Umgebung wie z.B. Saira und Soraya Getzin (Stubbendorf) oder Hanna Schankat und Freya Schaepe (Altkalen), besonders aber die einheimische Isabell Schildt, Tochter von Mario’s Bruder Steffen, freuen sich als Turnierreiterinnen schon auf die angebotenen optimalen Trainingsmöglichkeiten in ihrer Nähe.
Ein Blick vom Eingang der Reithalle auf das Wohnhaus im Hintergrund und den Pferdestall von Mario Schildt. Foto: Jutta Wego
Und auch der Hausherr wird jetzt den Winter in der Halle nutzen, um sich auf die Grüne Saison vorzubereiten. "2018 hatte ich wegen des Hallenbaus wenig Zeit Wettkämpfe zu bestreiten. Das soll 2019 wieder anders werden, das Training, vor allem in der Dressur, erfolgt nun fast täglich", sagt Mario Schildt. Sein Ziel sind 2019 die Deutschen Meisterschaften der Vierspänner und nach der langen Pause möchte der Landesmeister von MV wieder an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. (Begall/Wego)
