Stutenfamilien in Mecklenburg Vorpommern (3)

Erschienen am 20.05.2011
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Ihre Bedeutung haben viele Züchtergenerationen erkannt / dieser Beitrag handelt von der Familie der Friesenjette (3)

IDie Stammstute Friesenjette wurde in jun-gen Jahren neben Dressur auch über Sprünge geritten wie hier 1958 von Ernst Becker. Foto: Archivn unserer Serie über Stutenfamilien aus unserem Zuchtgebiet sollen  in dieser und der nächsten Ausgabe zwei Familien vorgestellt werden, die viele Parallelen ausweisen. Es handelt sich um die Familien der zweit- und dritt gewinnreichsten Mecklenburger Sportpferde. Die im Springsport so erfolgreichen Wallache Warrior W und Ganowe stammen aus kleinen, aber erfolgreichen Stutenfamilien. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Stammstuten beider Familien aus der Fling-Linie stammen und sich hier eine Gemeinsamkeit dieser Stutenstämme zeigt.

 
Die Stutenfamilie der Friesenjette
Der Stamm der Friesenjette ist im Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) beheimatet. Er beginnt mit der Stute Nennera. Ihre Tochter Lure vom Lortzing brachte die Ajette vom 1932 geborenen Ahnherr (vom Hannoveraner Andernach).
Aus Den nachhaltigsten Einfluß auf die Pferdezucht aus der Familie der Friesenjette hatte ihr Sohn Disponent von Dingo. Foto: Wegoder Ajette kam 1953 die Friesenjette vom Friesenstolz zur Welt. Die väterliche Linie des 1946 geborenen Friesenstolz läßt sich über Friese (1932), Flimmer II (1925), Flirt (1917), Flingarth (1906), Flenheim (1886), Flick (1861) bis zum 1845 im Gestüt Broock (Vorpommern) gezogenen Zernebog zurückverfolgen und bezieht auch die hannoversche Kingdom xx-Linie mit ein. Die Fuchsstute Friesenjette, die noch unter dem einstigen Dummerstorfer Reitvereinsvorsitzenden Rudolf Maaß ein erfolgreiches Dressurpferd war, von Ernst Becker geritten wurde und ebenso gut im Ein- und Zweispänner ging, lieferte während ihres Zuchteinsatzes drei gekörte Söhne. Sie hat durch ihre erfolgreiche Nachzucht den Stutenstamm zu einer weiten Verbreitung gebracht, dadurch ist sie die Stammstute dieser Familie geworden.
Insbesondere durch ihre Söhne wirkt sie nachhaltig auf die Mecklenburgische Zucht. 1962 und 1963 wurden die Vollbrüder Alarich I und II vom Trakehner Albatsohn geboren. Der 1955 geborene Albatsohn ist ein Nachkomme des Trakehners Albatros, einem 1935 geborenen Hengst, der den Treck von Ostpreußen überlebte, in Dummerstorf die Olympiapferde Ozeanus und Mohamed lieferte und nach seinen Tod in Dummerstorf in Lebensgröße präpariert wurde. 1968 lieferte Friesenjette mit Dingo den vielgefragten Hengst Disponent, der in Voigtsdorf und später bis ins hohe Alter in Moritzburg wirkte. Er brachte es selbst auf zehn gekörte Söhne.
Zu den berühmtesten Nachkommen der Stutenfamilie gehört der Wellenreiter-Sohn Warrior W a.d. Rejette v. Remus.Neben ihren gekörten Söhnen brachte Friesenjette aber auch hochprämierte Töchter. Darunter die 1967 geborene Asjette, die ebenfalls bis Klasse M ein erfolgreiches Sportpferd war und zwei kleine Familienzweige begründete. Zum einen über ihre Tochter Grujette vom Grund (geb.1980), welche die Mutter der im Sport erfolgreichen Halbblutstute Makorin vom Marlesko xx (geb. 1991) ist. Die zweite Tochter aus der Asjette ist die 1983 geborene Rejette vom Remus. Sie ist die Mutter des zweitgewinnreichsten Mecklenburger Springpferdes WARRIOR W. Der 1991 geborene Wallach vom Wellenreiter ist unter Marc Wirths im internationalen Sport erfolgreich. Er hat eine Lebensgewinnsumme von mehr als 77 000 Euro. Warrior W entstammt ebenso wie Friesenjette der Fling-Linie. Er ist das herausragende Sportprodukt einer auch züchterisch sehr erfolgreichen Familie.
Das Fortbestehen dieser Familie, nachdem die versuchsmäßige Eingliederung der Pferdezucht in Dummerstorf 1964 aufgegeben wurde, ist in erster Linie dem für die Pferde verantwortlichen Erich Prüter zu verdanken, der die Asjette auch selbst geritten hat. Auch die Namensgebung der Stuten dieser Familie ist etwas Besonderes. Von der Ajette ausgehend trägt die weibliche Nachzucht immer die Endung -jette im Namen. Die in Mecklenburg vor dem Krieg noch übliche Namensgebung nach der Mutter wurde nicht weitergeführt, aber durch die Art der Stutenbenennung wie sie in der Familie der Friesenjette vorkommt, kann ebenfalls eine eindeutige Zuordnung vorgenommen werden. Der weitere Erhalt dieser Stutenfamilie ist anzustreben, um diesem Stamm eine weitere Verbreitung zu ermöglichen.
Romanowski/Wego
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