Geschichtsecke:

Erschienen am 14.08.2012

Mecklenburger Stubbendorff gewann 1936 auch zweimal Gold  

Dass Carl Friedrich Freiherr von Langen (geboren am 25. Juli 1887 in Klein Belitz bei Bützow) 1928 das erste olympische Gold für Mecklenburg und für die Deutschen Reiter gewann, ist bekannt. Dass aber Ludwig Stubbendorff, der 1936 in Berlin Einzel- und Mannschaftsolympiasieger in der Military (heute Vielseitigkeit) wurde, auch aus Mecklenburg-Vorpommern stammt, wissen nur wenige.

Der "Vorgänger" von Hinrich Romeike (Doppelolympiasieger 2008) und Michael Jung (2012) wurde am 24. Februar 1906 in Turloff nahe Dabel bei Sternberg als Sohn eines Forstmeisters geboren. Nach dem Abitur in Schwerin trat er 1924 als Freiwilliger beim Artillerieregiment 2 ein. Seine ersten Turniererfolge blieben nicht verborgen und seine reiterliche Begabung wurde schnell erkannt, so dass er 1930 zur Kavallerieschule nach Hannover delegiert wurde - zunächst zwei Jahre als Schüler, um dann übernommen zu werden.

Ludwig Stubbendorff entwickelte sich zu einem so guten Dressurreiter der schweren Klasse, dass er in die Mannschaft aufgenommen wurde, die für den großen Olympischen Dressurpreis vorgesehen war. Sein erfolgreiches Pferd war der kleine Ostpreuße Alp. Bald wechselte er in den Vielseitigkeitsstall. Erste Erfolge hatte der Mecklenburger mit dem Trakehner Preisträger. Dann wurde Nurmi vom Olympiadekomitee gekauft und der Kavallerieschule zur Verfügung gestellt. Mit ihm gewann er 1935 die internationale Vorbereitungs-Military in Döberitz bei Berlin und ein Jahr später an gleicher Stelle zwei olympische Goldmedaillen.

Ludwig Stubbendorff war der einzige deutsche Olympiasieger, der nicht befördert wurde. Nach den Spielen wurde er zunächst Chef der 9. Batterie des Verdener Artillerieregiments und danach in die Heeres Reit- und Fahrschule versetzt. Seinen letzten Erfolg feierte er mit dem Hannoveraner Pater bei einem Jagdspringen in Aachen. Nach Kämpfen in Frankreich fiel der Ehemann und Vater zweier Kinder am 17. Juli 1941 an der Ostfront in Priber am Dnjepr. Sein Grab befindet sich auf dem deutschen Soldatenfriedhof Stary Bychow an der Rollbahn Mogilew-Gomel.

Auch seine Mannschafskameraden von 1936, Rudolf Lippert aus Leipzig und Konrad Freiherr von Wangenheim, starben im bzw. an den Folgen des II. Weltkrieges. (Quellen: Wikipedia und "Deutsche Reiterhefte 1941").

Hans-Joachim Begall                   

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