Reiterfestival in Güstrow jetzt Anfang September

Erschienen am 02.08.2018

Im vorigen Jahr wegen des vielen Regens Anfang Juli auf später verschoben, wird das 1. Septemberwochenende nun zum Standardtermin für das traditionelle Reitturnier in Güstrow.

(Güstrow) Die "Pferdestadt" Güstrow hat eine lange Turniertradition. Die Stadt gehörte nach dem Krieg zu den ersten in der wieder pferdesportliches Leben entstand. 1952 wurde am Spaldingsplatz in den Stallanlagen des Pferdehändlers Wegner ein Reitstützpunkt errichtet und die Schützenwiese am Sonnenplatz konnten die Reiter für Training und Wettkämpfe nutzen. Drei DDR Meisterschaften, Republikwettkämpfe der Bezirke, Bezirksmeisterschaften und Qualifikationen für die DDR Meisterschaft wurden in der Folge auf diesem Platz durchgeführt, der auch heute noch als Turnierplatz genutzt wird. Am Sonnenplatz bauten sich die Reitsportler damals aus dem zerstörten Saal des Schützenhauses auch eine Reithalle. Zurückverfolgen lässt sich das organisierte Reiten in Güstrow, das mit Pferderennen begann, bis in das Jahr 1827.

Zu den Favoriten für den Großen Preis aus den eigenen Güstrower Reihen gehört Ramona Schilloks - hier vor heimischer Kulisse 2017 mit Classic Foxy. Foto: Jutta Wego

Große Namen wie Willi Adebar (1956 erster DDR-Meister mit Bianca im Springreiten), Fredo Kasten (Mitglied der DDR-Nationalmannschaft, Dressurausbilder Bernd Laderich, Karl-Heinz Schröder, Erich Manski, später seine Ehefrau Birgit, Franz Kellner und viele andere gingen aus den Reihen der Güstrower Reiter hervor. Ihre schwerste Zeit erlebten die Reiter nach 1990 als sie wegen Rückübertragungen keine Bleibe mehr hatten und mittellos waren. In dieser Zeit war es vor allem Franz Kellner, der gerade seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, der den Stadtvertretern Druck machte, den Reitern das Objekt am Sonnenplatz zu übertragen, was diese zunächst kategorisch ablehnten. Doch seine Beharrlichkeit, mit der Drohung, die Vereinspferde an der Rathaustür anzubinden, führte zum Erfolg.

Heute verfügt der Verein über eine große Reithalle mit angrenzendem Boxentrakt für Pferde, ein geräumiges Vereinsgebäude und ein großes Außenareal mit Turnierplatz und Dressurvierecken. Auf dieser Anlage findet nun vom 31. August bis 2. September das nächste Dressur- und Springturnier statt. "Wir hatten unser Turnier in den letzten Jahren immer Anfang Juli vor den Landesmeisterschaften. Im vorigen Jahr mussten wir es gezwungenermaßen verlegen, weil die Plätze im Juli wegen des vielen Regens völlig aufgeweicht waren. Der Ausweichtermin am 2. Septemberwochenende brachte uns sogar eine Steigerung der Nennungen und organisatorische Vorteile. Deshalb wollen wir das Turnier zukünftig Anfang September durchführen", sagt Ramona Schilloks vom Vereinsvorstand, die sich in der Reitanlage mit einem Turnier- und Ausbildungsstall selbstständig gemacht hat.

Die Ausschreibung für das diesjährige Turnier, das über drei Tage geht, enthält 28 Prüfungen und Wettbewerbe. 13 werden auf den zwei Dressurvierecken mit Prüfungen bis zur mittelschweren Klasse ausgetragen. 15 finden über Hindernisse, ebenfalls bis zur mittelschweren Klasse, auf dem Springplatz statt. Drei M-Springen sind die sportlichen Höhepunkte auf dem Springplatz. Der Große Preis am Sonntag, der von einem Freund des Vereins aus der Schweiz ausgelobt wird, ist als Zwei-Sterne-Springen mit Stechen ausgeschrieben. Titelverteidigerin ist Steffi Rauschenberg aus Staven bei Neubrandenburg. "Dressurkönigin" wurde im vorigen Jahr Susanne Voß aus Laage, die beide M-Dressuren gewann. Mit ihrem San Amour wird sie versuchen auch in diesem Jahr die Siegerschleifen zu bekommen. Steffi Rauschenberg hingegen steht ihre Siegerstute Quintina SR aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung.

Wer noch einen Startplatz bekommen möchte, muss sich beeilen, denn etliche Springprüfungen sind auf 90 Nennungen begrenzt worden und Nennungsschluss ist am 7. August um 18:00 Uhr. Über das weitere Geschehen halten wir Sie auf dem Laufenden. (Franz Wego)

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